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Ich habe mal einen vorsichtigen Blick in die beiden Druckkammertreiber geworfen. Der Zustand der Membranen ist als erfreulich zu bezeichnen, außerdem sieht’s so aus, als ob’s wirklich Originale wären.

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Dem Ohmmeter nach zu urteilen sind die Schwingspulen erstens fit und zweitens erfreulich gleich; tatsächlich bedeutet „Treiberselektion“ in der JBL-Szene: Sortieren auf möglichst identischen Gleichstromwiderstand. Da hab ich dann doch eine etwas andere Meinung zu, aber zu den tatsächlichen Messdaten der Treiber kann ich erst dann etwas sagen, wenn die Schrauben zur Montage der Hörner da sind.

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Heute war ich mal wieder beim Zoll und habe ein schön schweres Paket abgeholt. Inhalt: Ein Paar JBL-Druckkammertreiber vom Typ 2441H aus den USA. Von den Verpackungskünsten des Verkäufers bin ich wieder einmal ausgesprochen angenehm überrascht; insgesamt vier Kartons und Mengen von Luftpolsterfolie machen die Sache absolut nuklearwaffensicher:

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Als ich fertig war mit Auspacken vermisste ich eine Kleinigkeit: den zweiten Treiber.
Der nämlich steckt in einer zweiten Verpackung gleicher Art und wartet noch beim Zoll. Zu meiner Entschuldigung muss ich gestehen, dass ich es nie für möglich gehalten hätte, dass in der Kiste nur ein Treiber drin ist (der Zoll wohl auch nicht), deshalb hab ich nur eine Kiste mitgenommen mit der festen Überzeugung, dass das so richtig ist. Nunmehr allerdings habe ich gelernt: Ein JBL 2441 ist ein Klotz, sowas hab ich noch nicht gesehen. Folgender Vergleich zu einer handelsüblichen Kalotte mit einem Flanschdurchmesser von 100 plus irgendwas Millimeter:

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Alles so blau hier

Während ich auf die letzten Treiber aus den USA warte, habe ich mich mal mit der Farbgebung des Lautsprechergehäuses beschäftigt, oder besser: mit der der Front. Die JBL-Monitore aus jener Ära tragen alle ein charakteristisches Blau, wie hier schon zu sehen. Der Versuch, sich dem Farbton anhand von Fotos unbekannter Herkunft mit mehr oder weniger phantasievollem Farbmanagement zu nähern ist natürlich eigentlich unmöglich, also versuche ich, im Geiste die Schnittmenge aller diesbezüglichen Eindrücke zu bilden, die mit bislang so untergekommen sind. Die RAL-Farbtabelle schlägt folgende halbwegs in Frage kommenden Töne vor:ralblau_556Abgesehen davon, dass ich noch nicht einmal die Darstellung der Farben in Photoshop und im Browser halbwegs deckungsgleich bekomme, fällt vermutlich alles außer RAL5014, taubenblau, sowieso aus.
Oder regt sich Widerspruch bei der geneigten Leserschaft?

Fortschritte

jblkram01_556Größere Mengen Zeug trudeln ein. Treiber sind alle da bis auf die erst kürzlich bestellten Druckkammerkollegen vom Typ 2441 – da freue ich mich schon auf Zoll und Einfuhrumsatzsteuer – das lebensrettende Paket mit den Schallverteilerlinsen 2308 und den Kurzhörnern 2311 (es sind tatsächlich H93 und nun erzähle mir bitte niemand, dass das nicht dasselbe ist) ist auch da.

Ratioform hat einen durchaus beeindruckenden Karton mit Pappe geliefert, die Rohre gefallen mir gut. Eine erste Kontrolle offenbarte Maßhaltigkeit, die Stabilität ist auch erfreulich.

Die Basstreiber sind sind auch komplett. Selbstverständlich ist der mit Abstand billigste von den vieren (der für 20 Euro) der einzige, der wirklich noch anstandslos funktioniert, bei allen anderen sind die Spulen „toast“. Aber das interessiert mich wenig, weil ja nur Korb und Magnet von Bedeutung sind. Und die sind in allen Fällen, soweit ich das beurteilen kann, in einem sehr erfreulichen Zustand.

Erste Schritte

2405_556Heute sind die ersten Lieferungen mit Teilen eingetroffen, Den Anfang machte ein Paket aus den USA mit den beiden Superhochtönern, Schlitzstrahler vom Typ 2405H.
Dafür, dass das Ding erst ab sieben Kilohertz einsetzbar ist, macht es mit seinen 2,3 Kilogramm Nettogewicht ganz schön auf dicke Hose. Mein Pärchen macht einen ganz guten Eindruck, ein paar kleinere Zeichen der Zeit an den Gehäusen nehme ich in Kauf.
Ganz billig war’s nicht, aber als „Cheap Trick“ geht das Projekt ohnehin nicht durch.
Wer auf dem Laufenden bleiben will, wo sich die Kosten der ganzen Angelegenheit hin entwickeln – ich hab da mal ein Spreadsheet für zum Kucken angelegt, mit dem ich möglichst gewissenhaft Buch zu führen gedenke.

Reflexrohre

Es ist halt Ami-Gedöns. Und in Sachen Bemaßung daher „imperial“. Im Großen und ganzen ist das nicht das Problem, aber an einer Stelle zwickt’s etwas: bei den Bassreflexrohren. JBL hat dort Papprohre mit einem Innendurchmesser von 5 3/8″ verbaut, also 136,525 Millimeter. Sowas gibt’s kaum überraschenderweise nicht an jeder Straßenecke, in unseren Breiten schon mal gar nicht.

Ein Möglichkeit wäre, auf KG-Rohre DN125 zurückzugreifen. Die haben, wie der Name schon sagt, einen Innendurchmesser von 125 Millimetern. Akustisch ist das kein Problem, die erforderliche Verkürzung gegenüber dem Original zur Beibehaltung der Abstimmfrequenz ist auch kein Thema. Hinzu kommt der Umstand, dass es reichlich Winkelstücke gibt, denn die Reflexrohre der 4355 haben einen Knick. Die Rohre bestehen aus 3 mm starkem PVC, sind gut zu bearbeiten, einfach zu lackieren und als Reflexrohr bewährt, also ist doch alles toll… oder…?

Oder. Ich muss gestehen, dass mich der Einsatz von „Plastik“ bei einem so dicht am Original orientierten Projekt etwas schreckt, auch gefällt mir der Umstand, dass die passenden Öffnungen in der Schallwand gut einen Zentimeter kleiner sein müssten als beim Original, nicht so recht.

Der langen Rede kurzer Sinn: Hat jemand eine Idee, wie man an stabile Papprohre mit rund 14 Zentimeter Außendurchmesser kommt? Ich weiß, man kann so etwas anfertigen lassen aber ich befürchte, das sprengt etwas den finanziellen Rahmen.

Kleinigkeiten

4355ken_556Als ich mich mit dem Erscheinungsbild der JBL 4355 eine Weile auseinandersetzt hatte wurde klar, dass ein paar Details unbedingt so original wie möglich erhalten bleiben müssen, sonst droht die Sache doof auszusehen.
Ein Punkt dabei ist die Befestigung der drei großen Treiber. Die sind nämlich, ganz Profi-Style, nicht einfach durch ihre Befestigungslöcher mit der Front verschraubt, sondern geklammert. Die Suche nach geeigneten Klammern gestaltete sich gar nicht so einfach, die Zubehör-Industrie bietet nur schnöde L-Winkel aus Plastik oder mit Glück auch mal welche aus Blech.

Was man auf dem Bild oben sieht (übrigens eine aufgearbeitete 4355 vom japanischen Spezialisten Kenrick Sound, sehr lecker das), das sind amtliche Klammern aus Guss. Selbstverständlich hat JBL die mal selbst gebaut, es gibt sie unter der Typenbezeichnung MA-15 noch bei Ebay in den Staaten. Dreimal (für sechs Treiber braucht’s drei Sätze à acht Stück) 28€87 plus rund 26€ Versand, plus Zoll plus Einfuhrumsatzsteuer, das läuft auf etwa 140 Euro hinaus. Für ein paar Treiber-Befestigungsklammern. Ich hab’s ja gesagt, was wird hässlich…