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JBL 4355 – Zwischenstand

jbl22021501_600So jetzt gerade muss ich wirklich sagen – sie singt, die JBL.
Die Besucher des Hörtests am letzten Samstag konnten schon erleben in welche Richtung die Reise geht, aber ich bin noch ein gutes Stück weitergekommen. Tatsächlich hat sich die Montage der Schallverteilerlinsen für kurze Hörabstände dann doch bewährt. Auf den Passivweichen gibt’s jetzt L-Pads zur Pegeleinstellung:
jbl22021502_600Als Aktivweiche läuft gerade eine mal so richtig überhaupt nicht highendige Monacor-Lösung, angeschlossen mit auf die Schnelle zusammengebratenen Klinke-Cinch-Adaperkabeln. Geht hervorragend.
jbl22021503_600Natürlich ist das erst de Anfang. Und natürlich werden mir weder die Accuphase E-46 für den Mittelhochtonbereich noch die Bryston 4BSST² für die Bässe längerfristig erhalten bleiben. Sehr bedauerlich.

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Weil gerade jemand gefragt hatte und es sowieso höchste Zeit wurde, mal wieder was Neues in Sachen JBL-4355-Projekt zu veröffentlichen, durften heute die beiden Hochtontreiber nebst Hörnern in unserer Normschallwand Platz nehmen.

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Und, was soll ich sagen: Die Messungen an den beiden 2441 sind ein veritabler Grund für mittelschwere Freudentänzchen – das ist so ziemlich das Beste, was wir je an Druckkammertreiber vor dem Mikrofon hatten.
Hinzu gesellt sich der Umstand, das beide Treiber praktisch identisch sind, die Pegeluntersschiede im akustisch relevanten Bereich bewegen sich im Rahmen von ein paar Zehntel Dezibel. Also gibt’s nur Diagramme von einem der „Klötze“:

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Schalldruckfrequenzgang

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Elektrische Impedanz, Betrag und Phase

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Klirr bei 95 Dezibel

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Klirr bei 105 Dezibel

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Ausschwingverhalten

Der Frequenzgangschrieb weist weitgehende Linearität zwischen einem und 20 Kilohertz aus. Der Abfall zu hohen Frequenzen außerhalb der Achse ist uns wurscht, da kommt ja noch der Schlitzstrahler ins Spiel.
Die Impedanzkurve zeigt, dass es sich zumindest näherungsweise um 16-Ohm-Spulen handelt. Das gibt, skaliert auf eine Leistung von einem Watt, einen Wirkungsgrad von knapp 110 Dezibel.
Das Klirrverhalten ist nicht frei von Makel, insbesondere bei hohen Pegeln (wobei 105 Dezibel schon PA-Lautstärke ist) geht’s denn auch mal über drei Prozent hinaus. Wenn’s Sie’s nicht weitersagen – ich tu’s auch nicht. Das Wasserfalldiagramm ist dann wieder praktisch frei von Störungen.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass beide Treiber praktisch ohne Dichtungen auf den Hörnern saßen, der Übergang zwischen Hornaustritt und Schallwand nicht ganz „smooth“ war, dann ist das nicht weniger als hervorragend. Klasse, so darf’s weitergehen.

TSP-Messungen der Tieftöner

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Gestern mussten sich die vier neu aufgebauten 2235H ersten Messungen unterziehen. Zu diesem Zweck sind sie ungefähr eine Woche lang eingewobbelt worden, was jetzt aber auch schon wieder ein paar Wochen her ist, deshalb bitte ich die Werte für Nchgiebigkeit der Aufhängung und Gesamtgüte mit Vorsicht zu genießen. Außerdem waren die Treiber bei den Messungen nicht betriebswarm. Ich weiß, das ist nicht die reine Lehre, aber es ging erst mal darum, Größenordnungen zu ermitteln. Und die stimmen ganz gut.

2235H #1 2235H #2 2235H #3 2235H #4
Fs (Hz) 29,3 28,9 28,5 29,2
Qms 4,30 7,79 7,13 7,18
Qes 0,242 0,269 0,270 0,272
Qts 0,230 0,260 0,264 0,262
Re (Ohm) 6,10 6,00 6,00 6,09
Le (mH) 1,17 1,12 1,14 1,19
Cms (mm/N) 0,243 0,236 0,244 0,245
Mms (g) 122 128 128 122
BL (N/A) 23,7 22,8 22,4 22,3
Vas (l) 263 256 265 265
dBSPL (dB) 96,4 95,7 95,5 95,9

 

Die Messungen zeigen ein paar interessante Dinge: Erst einmal fällt Kandidat #1 ein bisschen aus der Reihe. Das gibt Sinn, seine Seriennummer ist etwa doppelt so hoch wie die der drei anderen, die ziemlich nahe beieinander liegen. Der etwas höhere BL-Faktor spricht für etwas mehr Magnetisierung des Antriebs, resultierend in einem leicht höheren Wirkungsgrad.

Generell gilt: Die Freiluftresonanzen sind merklich zu hoch (knapp 30 Hz vs. 20 Hz Werksangabe), die Äquivalentvolumina deutlich zu niedrig (Werksangabe: 458 l), was aber mit Sicherheit an den suboptimalen Messbedingungen liegt, zum Teil vermutlich auch an den niedrigeren bewegten Massen, die alle vier Treiber aufweisen: JBL gibt 155 g an, wir ermittelten 122-128 g. Die Schwingspulendaten (Induktivität und Gleichstromwiderstand) hingegen stimmen perfekt mit den Originalangaben überein.

Generell liegt der BL-Faktor etwas über den Werksangaben, auch das kommt hin: Die Magnete der als Basis verwendeten E140 sind etwas höher magnetisiert als die der 2235H. Daraus mag auch der etwas höhere Wirkungsgrad der neu aufgebauten Treiber resultieren.

Fazit: alles gut. Die vier Bässe sind erfreulich gleich und dürften problemlos im Originalgehäuse laufen. Das, was nicht hundertprozentig passt, erledigt die Aktivansteuerung mit links.

Tieftonales

Ja, schon klar: die High-End-Nachsorge. Ich arbeite dran. Sollte morgen soweit sein. Einstweilen: Neues vom JBL-Projekt:

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Gestern sind die Bässe vom Reconing zurück gekommen. Optisch und „gefühlt“ bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, ob’s messtechnisch ebenso erfreulich aussieht, werden wir nächste Woche mal erkunden.

Schrauben

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1/4″-20 UNC x1 passt perfekt für die Verbindung von Hörnern und Treibern. Auch wenn Inbus und Edelstahl nicht wirklich authentisch sind, so gefällt mir das.

Außerdem gab’s größere Mengen russischer Kondensatoren. Weil ich nicht vorhabe, das Klang + Ton-Bauteilekontingent mit der voraussichtlich ziemlich aufwändigen Weiche (Sie erinnern sich: symmetrisch mit vorgespannten Kondensatoren) beliebig zu belasten, hab ich halt mal wieder ein bisschen beim Litauer meines Vertrauens eingekauft.

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Hörner und Linsen

Mittlerweile ist die Bestückung für beide Boxen komplett, einzig die aufgearbeiteten Bässe sind noch nicht zurück. Werfen wir also bis dahin einen Blick auf die restlichen Komponenten. Das Horn für den gewaltigen Druckkammertreiber sieht so aus:

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Das ist die „Zivilversion“ namens H93, die Professional-Typenbezeichnung lautet 2311. MWn ist das aber Ein- und dasselbe. In Anbetracht des Treibers ist das Horn winzig und eine Trennfrequenz zum Mitteltöner von 1,2 Kilohertz ist nun so hoch nicht – ich bin gespannt, wie das so zusammenfällt.

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Vor das Horn kommt diese Schallverteilerlinse namens 2308, wobei ich auch schon öfter gesehen haben, dass der Lautsprecher ohne diese betrieben wird. Eigentlich ein ziemlich popeliges Kunststoffteil, aber in Anbetracht des Alters nicht mehr ganz billig zu bekommen. Mein Pärchen ist ziemlich gut in Schuss, es ist nur an einer Lamelle eine kleine Ecke abgesplittert.
An dieser Stelle nochmal meinen großen Dank an Dietmar H., der mit die beiden nicht ganz einfach zu beschaffenden Komponenten verkauft hat.

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Ich habe mal einen vorsichtigen Blick in die beiden Druckkammertreiber geworfen. Der Zustand der Membranen ist als erfreulich zu bezeichnen, außerdem sieht’s so aus, als ob’s wirklich Originale wären.

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Dem Ohmmeter nach zu urteilen sind die Schwingspulen erstens fit und zweitens erfreulich gleich; tatsächlich bedeutet „Treiberselektion“ in der JBL-Szene: Sortieren auf möglichst identischen Gleichstromwiderstand. Da hab ich dann doch eine etwas andere Meinung zu, aber zu den tatsächlichen Messdaten der Treiber kann ich erst dann etwas sagen, wenn die Schrauben zur Montage der Hörner da sind.

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Heute war ich mal wieder beim Zoll und habe ein schön schweres Paket abgeholt. Inhalt: Ein Paar JBL-Druckkammertreiber vom Typ 2441H aus den USA. Von den Verpackungskünsten des Verkäufers bin ich wieder einmal ausgesprochen angenehm überrascht; insgesamt vier Kartons und Mengen von Luftpolsterfolie machen die Sache absolut nuklearwaffensicher:

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Als ich fertig war mit Auspacken vermisste ich eine Kleinigkeit: den zweiten Treiber.
Der nämlich steckt in einer zweiten Verpackung gleicher Art und wartet noch beim Zoll. Zu meiner Entschuldigung muss ich gestehen, dass ich es nie für möglich gehalten hätte, dass in der Kiste nur ein Treiber drin ist (der Zoll wohl auch nicht), deshalb hab ich nur eine Kiste mitgenommen mit der festen Überzeugung, dass das so richtig ist. Nunmehr allerdings habe ich gelernt: Ein JBL 2441 ist ein Klotz, sowas hab ich noch nicht gesehen. Folgender Vergleich zu einer handelsüblichen Kalotte mit einem Flanschdurchmesser von 100 plus irgendwas Millimeter:

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