
Was man so erleben kann, wenn man sich ein Paar 30, 35 Jahre alter Traumlautsprecher kauft. Oder: Lasst die Finger von dem alten JBL-Kram. Dann bleibt mehr für uns ;-).
Was man so erleben kann, wenn man sich ein Paar 30, 35 Jahre alter Traumlautsprecher kauft. Oder: Lasst die Finger von dem alten JBL-Kram. Dann bleibt mehr für uns ;-).
Nachdem sie jetzt eine ganze Zeit im Dornröschenschlaf verbracht haben, wird es allerhöchste Zeit, „die Dicken“ zu reaktivieren, sprich: meine großen JBL-Monitore wieder mal an den Start zu bekommen. Irgendwie vermisse ich den Druck der vier Fünfzehner und das geht so nicht weiter.
Bei allen unbestrittenen Qualitäten der MalValve-Aktivweiche, mit denen ich die 4355 in den letzten Jahren betrieben hatte, lässt sich eines nicht wegdiskutieren: Die Filtercharakteristik für die Trennung zwischen Bass und dem Rest der Welt passte nicht genau. Sprich: Da gehört ein Filter dritter Ordnung hin und keine Zwölf-Dezibel-Lösung, wie sie mir das Röhrengerät maximal anbietet. Klar hätte ich was Passendes bauen können, aber eigentlich wollte ich keine neue Baustelle, sondern etwas, das zuverlässig und zeitnah funktioniert. Also habe ich kurzerhand eine gebrauchte JBL / Urei 5235 erstanden, eine der amtlichen Aktivweichen für die großen JBLs jener Ära. Ein Blick ins Service Manual offenbart natürlich, dass man das alles viel besser und audiophiler machen kann, aber ich will jetzt einfach was, das sicher funktioniert.
Es gibt für die 5234 / 5235 natürlich passende Filtersteckkarten eigens für die 4355. Die sind jedoch selten und natürlich stecken in meiner neu erworbenen 5235 die falschen Typen:
51-5334 sind 1200 Hz-Filter mit einer Entzerrung für Hörner vom Typ 2380. Spannend, aber nicht das Richtige an dieser Stelle. Die Konversion der Filterplatinen in Richtung 51-5145 allerdings scheint kein großes Problem zu sein.
Alles Wissenswerte zu dem Thema ist hier und hier nachzulesen. Die passenden Kondensatoren sind schon da, auf die richtigen Widerstandswerte warte ich noch.
Sechs Tage ist das Frickelfest 2015, Ausgabe Nummer acht, nunmehr her. Für mich waren das einmal mehr sechs Tage Urlaub der besonderen Art, trotz aller Mühen, die so eine Veranstaltung organisatorisch und inhaltlich mit sich bringt.
Wir waren zum vierten Mal im Kloster St. Gertrudis zu Hedersleben im Ostharz zu Gast und, wie es derzeit aussieht, auch nicht zum letzten Mal.
Highlights? Gab’s zuhauf. Für mich, der ein weiteres Mal die dicke JBL durch die Republik wuchtete, gab’s eine ganz besondere Referenz an mein Gebastel vom Hamburger Frickler Johannes:
Das ist nicht weniger als eine JBL 4355 im Maßstab 1:2. Zum großen Teil erst im Kloster entstanden, selbstverständlich spielfähig (und nicht mal schlecht!) und im Detail so nahe an meiner Großen, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Selbstverständlich mit exakt den Lacken und Wachsen oberflächenbehandelt wie meine, mit aufgesetzten Dreikantleisten an der Front und sogar perfekt nachgemachtem Anschlussterminal. Der Schlitzstrahler ist ein Dummy und kommt aus dem 3D-Drucker, genau so wie die Einzelteile der Schallverteilerlinse für den Hochtöner. Ich denke, ich übertreibe nicht wenn ich behaupte, dass Johannes mit diesem Projekt der Dicken weitgehend die Show gestohlen hat – und das völlig zu Recht.
Zudem spielte die Kleine bei uns im Raum auf Anhieb höchst anständig, was bei der Großen nach drei Tagen noch nicht der Fall war. Erst als wir sie zu Falk und Uwe in deren akustisch deutlich geeignetere Kemenate geschoben und noch ein wenig mit der Ansteuerung experimentiert hatten, ging am letzten Abend dann auch in akustischer Hinsicht die Sonne auf.
Und sonst? Wie wär’s mit Live-Treiber-Refoaming bei zwei 38er Audax-Bässen am Frühstückstisch, höcht professionell vom ersten IGDH-Vodsitzenden Olli vorexerziert. Oder „Klangmeister“ Georg Strackes beeindruckende Demonstration der klanglichen Unterschiede zwischen verschiedenen Frequenzweichenaufbauten und -teile bis hin zu symmetrisch vorgespannten Filtern und den wirklich erstaunlichen Duelund-Caps.
Erstmals gab’s sogar einen Aufnahme-Workshop mit Live-Musik (Cello und Violine) und, und, und. Es hätten gerne noch ein paar Tage mehr sein dürfen, Programm gab’s genug, spannende Sachen zu Hören ebenfalls.
Auch an dieser Stelle möchte ich mich bei allen alten und neuen Teilnehmern sowie den Kollegen aus dem Orga-Team bedanken, ihr wart alle großartig.
Ach ja, Bilder… gibt’s auch. Weiterlesen
Nachdem der letzte Transport der JBLs ein Basschassis das Leben gekostet hatte, bin ich nunmehr vorsichtiger geworden und habe Transportkisten für die Treiber gebaut:Hoffentlich halten die Griffe, die beiden Schachteln mit Inhalt sind wirklich böse schwer.
Heute kurz die vom Sägen ziemlich verbrannten Flächen der Kantenleisten auf den JBL-Gehäusen aufgearbeitet. War, kleine Raubank No.6 sei Dank, überhaupt kein Problem. Morgen noch die neuen Sockel bauen und das Ganze überschleifen, dann kann endlich Farbe drauf. Wird langsam Zeit, Mittwoch morgen geht’s los Richtung Frickelfest.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es geht zumindest ein bisschen vorwärts. Das Zuschneiden der Kantenleisten war nicht so das Problem, das Verleimen schon. Und wieder einmal schlug die Erkenntnis zu, dass das Zwingen von nicht senkrechten Kanten eine Sache ist, über die man gut nachdenken muss und die eigentlich immer das Anfertigen spezieller Vorrichtungen erfordert.Normale Zwingen bringen’s kaum, Tape ist eine Option – aber eine mäßige. Das Zeug klebt auf Holz einfach nicht gescheit, Kraft ist damit kaum aufzubauen. Mit genügend Geduld und Fluchen geht’s dann aber doch.
Und morgen machen wir das Ganze hübsch und kümmern uns um die neuen Sockel.
Das Pfingstwochenende habe ich dazu genutzt, mit den Gehäusen der 4355 ein bisschen weiter zu kommen. Immerhin sollen sie ja beim Frickelfest nächste Woche halbwegs fertig sein, da drängt die Zeit etwas.
Erst einmal mussten die Sockelleisten komplett runter, die ich natürlich höchst solide verschraubt und verleimt hatte (eigene Dummheit, you know…). Das war gar nicht so leicht, ohne die oberste Furnierlage des darunter liegenden Buchenmultiplex zu beschädigen. Eine Teil erledigte der dicke Hammer, einen Teil habe ich abgesägt.Die verbleibenden Überstände hat die kleine Raubank erledigt. Ich bin übrigens wieder einmal begeistert, wie superfein dosierbar ein guter Handhobel ist. Ich kenne kein Werkzeug, mit dem man Oberflächen derart präzise bearbeiten kann.
Nachdem ich rundherum freien Zugang zu den Kanten hatte, besorgte die Oberfräse eine Falz an den Kanten der Front. Das große Festool-Mopped hat dabei dankenswerterweise einen Absturz klaglos hingenommen, so dass ich an der Maschine und dem Hartmetall-Wendeplattenfräser auch weiterhin Spaß haben darf. Auch sonst kann ich mich keinesfalls über die Abwesenheit von Problemen bewschweren, allein das Handling der über 80 Kilo schweren Gehäuse war wieder mal die pure Freude. Und außerdem kriege ich morgen bestimmt noch ein Gespräch darüber, dass unser gesamter Hof mit Hobelspänen eingesaut ist…
Die dort aufzuleimenden Massivbuchenleisten galt es zunächst in die gewünschte dreieckige Form zu bringen. Das hat die Tischkreissäge besorgt. Da ich an meinen Fingern hänge, habe ich erst einmal eine Führung für die Leisten zum Sägeblatt hin improvisiert.
Das hat soweit geklappt, allerdings sind die Ergebnisse der Gehrungsschnitte mit dem nicht mehr ganz scharfen Sägeblatt nicht perfekt – ein paar Brandspuren an der Oberfläche waren nicht zu vermeiden. Ich hoffe, die bekomme ich hinterher noch weggehobelt oder -geschliffen. Eine erste Anprobe der profilierten Leisten sieht jedenfalls so schlecht schon mal nicht aus.
Morgen sind die Leisten dann hoffentlich passgenau zugeschnitten und mit beiden Gehäusen verleimt.
Bei der 4355 (und anderen JBL-Monitoren aus jener Zeit) gibt’s ja den interessanten Umstand, dass die Schallwände Montagepositionen für den/die Hochtöner auf beiden Seiten vorsehen. So ganz klar war mir nie, was sich der Hersteller dabei gedacht hat. Jetzt fand ich zufällig das hier:
Quelle: stereo.net.au