Norddeutsche HiFi-Tage 2022

Nu aber zügig. Bereits am kommenden Wochenende zieht der HiFi-Messen-Tross weiter nach Stuttgart, also sollte ich noch ganz schnell meinen Senf zur Hamburg-Veranstaltung am vorletzten Wochenende zum Besten geben

Zur Begrüßung

So, so. Das Mitbringen von Handfeuerwaffen war in diesem Jahr also ausdrücklich verboten. Soweit ich das mitbekommen habe, haben sich alle daran gehalten – gut so. Allerdings empfand ich die Schusswechsel provozierende „Keith don’t go“-Dichte in diesem Jahr auch eher gering.

Das war nicht der einzige nennenswerte Unterschied des „neuen“ Austragungsortes zum zwar größeren, aber deutlich schmuckärmeren Holiday Inn an den Elbbrücken, das den „Hörtest“ viele Jahre lang beherbergt hatte. Das Privathotel Lindtner in Haarburg hingegen kennen nur die ganz Alteingesessenen, die – wie ich – noch zu „World Of HiFi“-Zeiten dort zu Gast waren. Das ist aber so 20, 25 Jahre her.

Das Lindtner bietet nicht die Kapazitäten des großen Turms, aber das erscheint mir im Moment nicht so schlimm: Von kompletter Auslastung war die Lokalität noch ein gutes Stück entfernt, für zwei Messetage hatte der Messebesucher auch beim Neustart der Veranstaltung mehr als genug zu verköstigen.

Wie schon auf der High End, habe ich mich wieder beim Essener Lautsprecherprofi Karl Heinz Fink untergehakt, ein bisschen bei Auf- und Abbau geholfen und hier und da ein paar Platten bei der Demo der Fink Team Borg an großer Canor-Elektronik nebst Reed-Plattenspieler aufgelegt.

Karl Heinz beim Setup

Der Sound hier zählte, genau so wie bei der Demo der Epos ES14N schräg gegenüber zum Besten, was auf der Show zu hören war. Und das lag nicht nur an der Qualitäten der Komponenten und der Sorgfalt beim Setup, sondern in mindestens gleichem Maße daran, dass man bei Fink das Thema Raumakustik ernst nimmt und nennenswerte Mengen Absorber und Diffusoren mit auf jede Show schleppt. Das muss, auch im Lindtner, wobei die Räume dort nicht schlecht sind: Mit recht hohen Decken und in vielen Fällen massiven Wänden bringen sie recht günstige Voraussetzungen mit.

Bis auf zwei Ausnahmen habe ich, glaube ich, bei jedem Hersteller mal reingehört. Besagte Ausnahmen waren beileibe keine Absicht – irgendwann war einfach die Messe zuende und ich hab’s nicht geschafft. Tut mir leid, Rolf, tut mir leid, Ingo, das mach ich nächstes Mal besser.

Und was hat mir besonders gut gefallen? Da gab’s tatsächlich ein paar Sachen. Die Line-Arrays von Grandinote, die mich bei diversen Begegnungen zuvor nicht so richtig vom Stuhl katapultieren konnten, haben das hier gründlich nachgeholt:

Grandinote Mach 9

Endlich hatten die Dinger mal so richtig Eier und den Impact, mit dem ein Lautsprechersystem mit soviel Membranfläche punkten muss. Gut gemacht, Michael und Claudius.

Am anderen Ende der Größenskala war das hier angesiedelt – zumindest, was die Lautsprecher angeht:

Zellaton, FM Acoustics, Taiko, Vertere,…

Zellatons Mini-Offerte zeigt sich im Lindtner extrem präsent, spritzig und spielfreudig, mit großartiger Raumdarstellung. Das hat mich echt abgeholt, obwohl ich’s ja eigentlich gar nicht mehr so mit kleinen Zweiwegerichen habe.

Eine echte Spaßoase war die Ausstellung von IAD, die fleißig die Trommel für ihre brandneues Vertriebsprodukt Soulnote rührten und an einer sehr ambitionierten Wilson Benesch-Kompatkbox spielten.

Derweil bei IAD

Die Herren Soulnote waren zwei Tage später ja auch bei mir zu Gast, wie hier nachzulesen. Sehr spaßige Truppe.

Nach langen Jahren gibt’s endlich mal wieder was Neues aus dem Burmester-Verstärkerlager und ich bin schon sehr gespannt, was die Berliner ihrer schon fast als Vintage-HiFi durchgehenden Endstufenpalette für frische Organe eingepflanzt haben, der grundsätzliche Look von 216 und 218 bleibe jedenfalls fast unverändert:

Burmester bediente übrigens einen der beiden imposanten Säle im Erdgeschoss des Lindtner, der andere – nicht minder standesgemäß – wurde vom neuen Bowers & Wilkins-Besitzer Sound United bespielt, hier stand – natürlich – eine B&W 801 D4 in erster Reihe.

Eine lobende Erwähnung habe ich noch für Mika Dauphin vom Hamburger 3H-Vertrieb im Angebot, der hat nämlich Tool gespielt, und das auf einer ziemlich ungewöhnlichen Zusammenstellung aus Melco-Digitalgedöns, Chord-Verstärkern und Spendor-Lautsprechern. Ging gut.

Soviel an dieser Stelle. Meine komplette fotografische Ausbeute gibt’s hier zu bestaunen. Die nächsten Norddeutschen HiFi-Tage wird’s übrigens schon zum bewährten Termin am ersten Februarwochenende geben, wieder hier im Privathotel Lindtner.

Wir freuen uns!

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