Bergkamener Hörtest 2023

Bevor sich die Eindrücke aus meinem immer poröseren Erinnerungsvermögen wieder verflüchtigen, lasst uns über den diesjährigen Hörtest im Osten des Ruhrgebiets reden

Es gibt nämlich durchaus Bemerkenswertes zu vermelden von der Veranstaltung, die Axel & co. hier zum – wenn ich das mit einem halben Ohr richtig mitbekommen habe – zehnten Mal auf die Beide gestellt haben. Wenn ich den „BKHT“ bis dato immer ein bisschen als niedlich und klein betrachtet habe, dann gilt es das mittlerweile zu relativieren: Mit 38 Teilnehmern idt das Ding schon fast ein halbes Frickelfest. Und hat einen genau so treuen harten Teilnehmerkern.

Für die Hartgesottenen ging’s schon am Freitagnachmittag los, so dass schon frühzeitig allerlei tönendes Equipment vor Ort zur Verfügung stand. Darunter fanden sich, wie üblich, Lautsprecherkonzepte von Fullrange bis Horn. Drei davon waren für mich alte Bekannte. Tatsächlich habe ich zum ersten Mal eine andere Nada als unsere Prototypen und dann auch noch in freier Wildbahn gehört und muss sagen: Das ist auch nach all den Jahren noch eine echte Hausnummer. Davon ein Foto zu machen habe ich natürlich verpennt, Micha hat aber. Das gilt auch für die an die berüchtigte Le Petite angelehnte Breitbandkiste, die ich leider nich gehört habe.

Sehr gefreut habe ich mich darüber, nach längerer Zeit mal wieder mit der Little Green Machine Kontakt aufnehmen zu dürfen:

Das war ja seinerzeit ein Projekt, das eigens darauf abgestimmt war, unproblematisch in Andrejs‘ Golf-Kofferraum Platz zu finden. Im ernsthaft großen Saal des Gemeindezentrums zu Bergkamen stöpselte Andrejs breit grinsend rund zwei Kilowatt Schaltverstärkerleistung an die Zweiwegeriche und zeigte höchst eindrucksvoll, wieviel Druck, Raum und Transparenz man mit den erfreulich günstigen Kisten realisieren kann. Dicke Empfehlunng – falls man die Hochtontreiber noch bekommen sollte.

Aus meinem Kofferraum kamen die beim Frickelfest im Sommer erstmals hörbaren Nachfolger des K+T-Erfolgsprojektes „Celeste“. 12″-Koax in einem 614-„Utility Cabinet“ nach Originalbauplänen von Altec. Den ursprünglich eingesetzten Celestion-Treiber gibt’s ja leider schon lange nicht mehr, aber Karl-Heinz Fink sei Dank, einen ausgezeichnenten Ersatz von Sica. Nein, den gibt’s nicht auf der Herstellerwebseite, das ist eine Sonderanfertigung.

Das lief auch alles ganz anständig an Michas F6-Clone plus Pete-Millet-Röhrenvorstufe, so richtig zünden wollte die Kombei jedoch erst am Samstagabend, nachdem die schöne Valvo-6AS7G im Vorverstärker als Spaßbremse identifiziert war – tatsächlich war die sogar gerade im Begriff, die Flügel zu strecken. Der Austausch gegen eine 6080 ließ das Setup dann schlagartig strahlen.

Im gleichen Raum lief auch ein Paar von Olli restaurierter Ohm G-Rundumstrahler mit Bassergänzun, was richtig gut funktioniert hat. Wer auf die besondere Räumlichkeit solcher Konzepte steht, der kann viel Spaß mit so etwas haben.

Und sonst? Der große Saal des Gemeindezentrums wurde in diesem Jahr endlich ordentlich genutzt und es klang auch mit eindeutig nicht zuwenig Nachhall ziemlich gut. Die Open-Baffle-Konstruktionen mit Doppel-15″-plus-Horn-Bestückung gingen sehr gut dort, die „LGM“ wie oben erwähnt sowieso.

Nach rund anderthalb gehaltvollen Tagen und zwei nicht minder anspruchsvollen Nächten ging’s am Sonntagmittag dann wieder gen Heimat. Großartig war’s – wieder einmal, und ich freue mich schon aufs mächste Mal.

In der Zwischenzeit lohnt es Kaum, den Kofferraum wieder zu entladen, denn das „Frickelfest Essentials“ in der Bremer Peripherie steht bereits in den Startlöchern. Einstweilen gibt’s Bilder aus Bergkamen zu gucken, auch Micha hat da noch mehr beizusteuern.

12 Gedanken zu „Bergkamener Hörtest 2023

  1. Raimund Retzel

    Hallo,schließe mich der Frage bzgl. des Celeste Nachfolgers an. In der neuen Klang &Ton gab es leider keine Erklärung. Kommt da noch was?

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  2. Olli

    Moin Holger,wieder eine schöne Erinnerung für die Winterzeit. Ich bin ja ein bekennender Fan Deines Blogs. Daher einmal mehr vielen Dank.

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  3. Axel Ott

    Hallo Holger, wieder einmal herzlichen Dank für deinen schönen Wort und Bild Beitrag.Mit Dir haben wir ja schon unseren eigenen Chronisten. Lieben GrußAxel

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    1. hb Beitragsautor

      Das ist ja nur der Hochtöner aus der Ohm G. Die Basslösung ist eine selbstgemachte Downfire-Anordnung.
      Aber das Ganze klang absolut überzeugend. Tonal korrekt und sehr wenig platzierungsabhängig. Der Maximalpegel hat halt Grenzen, aber irgendwas ist ja immer ;-).

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      1. Olli

        Da muss ich kurz was richtig stellen ;). Die Ohm-G Strahler laufen unbeschaltet auf geschlossene 17 Liter. Da ist keine Bassunterstützung. Der originale Ohm-G Fertiglautsprecher hatte eine zusätzliche Passivmembrane, aber auch da war der Biegewellenwandler fullrange eingesetzt. Das soll eher nicht so doll kuntioniert haben. Habe ich selber noch nicht gehört. Im geschlossenen Gehäuse ist das in meinen Ohren aber wirklich überzeugend.

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          1. Olli

            Schon ok. auch ohne Emoji völlig ok, weil’s stimmt. Das muss ich nicht im Hauptsetup haben, aber so ab und an mal abspacen ist cool. Es gibt ja Jean Michel Jarre 😉 .

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