Archiv für den Monat: März 2010

PlattendReher

T+A hat einen neuen Plattenspieler gebaut. Und zwar einen, den ich ob seiner gestalterischen Schlichtheit außerordentlich gut leiden kann. Deshalb darf er auch hier kurzfristig erscheinen und muss nicht auf eine Magazinmeldung in der nächsten „LP“ warten:Er heißt G-1260R und ist als Ergänzung zur klassischen R-Serie gedacht. Ausgerüstet ist er mit einem Rega-Arm (sieht in etwa nach RB-300 aus) und einem MC vom Typ Ortofon 2M Bronze. Kostet zwei Kilo ohne Tonabnehmer, 2,2 mit.

Urban Art

HiFi mal ein bisschen anders interpretiert: Der in Brooklyn lebende und arbeitende Künstler Mikal Hameed tut interessante Dinge mit Sitzmöbeln, Bildern, Lautsprechern, Kopfhörern und anderen mehr oder weniger audiophilen Gegenständen. Mehr zu sehen gibt’s hier und hier.

Es geht doch

Es kommt ja nun nicht allzu selten vor, dass ich über meist amerikanische Lautsprecher stolpere (und herziehe), deren „Designer“ mit einem nassen Handtuch verprügelt gehören. Das hier allerdings, das hat was, auch wenn’s aus den Staaten kommt und nicht ganz wenig gewagt erscheint.

Die „OMA Mini“ (OMA steht übrigens für Oswalds Mill Audio – nicht, dass Sie auf die Idee kommen, hier würden ältere Damen verunglimpft; außerdem ist das die Bude, die den mbMn derzeit schönsten Plattenspieler überhaupt baut) ist ein ziemlich exklusiver Zweiwegereich mit einem Acht- bis Zehnzöller (Schätzung meinerseits, steht nix auf der Webseite) in einer würfelförmigen Bassreflexbehausung und einem hauseigenem Alu-Guss-Horn mit Druckkammertreiber. Bei den angegebenen 95 Dezibel Wirkungsgrad bin ich skeptisch, aber leise wird’s nicht sein.

Deutschlandvertrieb? Meines Wissens nach nicht. Selbstbauprojekt? Ausgezeichnete Idee…

Kunst, Musik und Knödel

Ich war da mal wieder unterwegs. Ein Tag, 1300 Kilometer. Ziel der Reise war Furth im Wald, was ganz tief im bayrischen Wald liegt und der Wohnort von Joachim Spelling ist. Jener wiederum hat als Chef der Vertriebsfirma TAD Audiovertrieb eine ganze Menge mit gut klingendem Zeugs zu tun; das Produktportfolio reicht von den berühmten Tivoli-Radios bis Schwergewichts-Highend von Gryphon. Was ich vorher nicht wusste ist dass Achim aus seinem privaten Domizil mittlerweile ein sehr buntes Projekt gemacht hat – Kunst, Musik und Knödel. Diverse hundert Quadratmetern Fläche teilt er sich also mit HiFi „von – bis“, meist südafrikanischer Kunst und einer ganzen Menge geschmackvollem Ambiente. Wer unbedingt will, der darf da auch was von kaufen. Gastronomie gibt’s wohl auch, aber das habe ich noch nicht so ganz verstanden.

Hätte ich geahnt, was mich dort erwartet, hätte ich neben der Knipse zumindest ein Stativ mitgenommen und etwas mehr Aufwand ins Fotografieren gesteckt, so kann ich nur ein Dutzend Schnappschüsse liefern, von denen ich zumindest die letzten drei nicht allzu ernst zu nehmen bitte.

Ein paar Worte zur Erklärung: Der knallrote Bau ist der Ort, in dem’s passiert. Hinzu kommt der Stall, den man von außen nicht sieht und in dem (mindestens) zwei wirklich leckere Anlagen spielen. Vor dem Setup mit den vollaktiven Orgon-Hörnern von Heiner Martion habe ich eine ganze Menge Zeit verbracht; das geht verdammt nicht schlecht, was auch der wirklich exzellenten Akustik in dem historischen Gebäude geschuldet sein dürfte. Unter dem Dach des Wohnhauses steht die ganz dicke Gryphon-Flöte, die zumindest schon mal andeutet, welch immenses Potenzial in ihr steckt – hier muss raumakustisch noch ein wenig nachgeholfen werden.

Sehr viel zu sehen, sehr viel zu hören, sehr geschmachssicher gemacht – da muss ich mal wieder hin.

Der schon wieder…

… und zwar der Dreizoll-Bambus-Breitbänder von Tangband. Hatte die Tage Besuch von Nick Baur (Blue Planet Acoustic, dem Tangband-Vertrieb), und der hat ihn nicht – wohl mit Absicht, weil er ein paar Schweinereien produziert. Trotzdem -das hier ist schon das zweite eigentlich interessante Projekt mit dem Ding, über das ich zufällig stolpere – eine offene Schallwand für den Schreibtisch (!) mit Seas-Achtzöller und eben jenem Breitbänder:Die Bauanleitung gibt’s hier, wie überhaupt der ganze Blog reichlich Lesenswertes enthält.

Sipped

Selbstbaulautsprecher mit Chassis für 4 Euro pro Paar? Jawohl, das gibt’s. Und da wir hier nicht von chinesischen Tieffliegerkonstruktionen reden, sondern von absolut abendländischer Technik und solidem Know How aus dem Rheinland, ist das Ergebnis erheblich überzeugender, als man denn so hätte erwarten dürfen.

Besagter Lautsprecher – der Entwickler hat ihn „Sippo“ getauft – stand die letzten Wochen bei mir in der Küche und irgendwie hab‘ ich’s nicht geschafft, nichts drüber zu schreiben – die Macht der Gewohnheit ;). Wen’s interessiert und weitere Einblicke in meine Küche erheischen will (nicht, dass es da besonders Sehenswertes gäbe) – hier geht’s lang.

Ach wie niedlich

Es muss ja nicht immer die viereckige MDF-Kiste sein, man kann Lautsprecher ja auch mal ein wenig anders bauen:Man nehme eine amerikanische Plastikpuppe zum Selberbemalen und baue dort einen Drei-Zoll-Tangband-Breitbänder ein.
Die Idee stammt aus diesem Artikel über 27 unterschiedliche Designer-Lautsprecher, den wiederum der liebe Kollege Heinz Gelking ausgegraben hat. Der Treiber scheint mir bislang in Deutschland nicht erhältlich zu sein, ich glaube, ich muss mal mit Blue Planet Acoustic reden…

Die ganze Geschichte gibt’s hier zu lesen – sry, English only.

Thorsten lötet wieder

enjoythemusic.com-Weltenbummler Steven Rochlin hat schon vor längerer Zeit sein Herz für die Selbstlötergemeinde entdeckt und bringt seitdem etwa halbjährlich ein kleines DIY-Magazin auf seiner Seite heraus – das finden wir gut.
Für die neueste Ausgabe hat er es sogar geschafft, eine Bastlerlegende zu reaktivieren: Thorsten Lösch hat sich dort ergossen – auch das finden wir gut.
CD-Player-Tuning auf Basis eines Marantz CD-80, schön alt, Philips-Non-OS-DAC, das ist was für Thorsten, keine Frage.

Leider war’s das dann aber auch mit den guten Nachrichten. In das potenzielle Ebay-Schnäppchen (dessen Preise jetzt sowieso explodieren werden) zwei Module eines bekannten Zulieferers – für den man rein zufällig auch noch ein bisschen „Consulting“ betreibt – reinzuschrauben, die zusammen so in der Gegend von 450$ kosten, das scheint mir dann doch etwas dürftig.

Thorsten, das können wir doch origineller, nicht wahr? Melde dich mal!