Archiv für den Monat: Oktober 2010

Frickelfest-Kino

Bis zum nächsten Frickelfest sind’s ja nur noch knapp acht Monate, da kann man ja schon mal wieder ein bisschen Werbung dafür machen. Das hier sind 20 Minuten Videoimpressionen aus diesem Jahr. Ziemlich echt, da kaum geschnitten und nachbearbeitet. Danke an Tommes / Kondensator fürs Filmen!

Manchmal kommen sie wieder

Eigentlich: So gut wie immer. Wen das hochwertige HiFi-Metier einmal professionell in den Klauen hatte, der kommt in den seltensten Fällen wieder so richtig davon los, um vielleicht doch noch etwas Gescheites mit seinem Leben anzufangen. Der jüngste Beweis für diese These ist Wolfgang Meletzky, vielen sicherlich noch als Gründer und langjährigem Lenker vom MBL in Erinnerung.Und auch der kann’s nicht lassen: Nach seinem Ausscheiden bei MBL ging nicht viel Zeit ins Land, und schon ist die neue Firma am Start. Sie heißt „Music Culture Technology„; Name der Firma und Sprache der Webseite (Englisch) deuten an, dass der heimische Markt nicht eben das ist, wohin Meletzky hauptsächlich zielt.
Die Produkte erinnern zumindest optisch durchaus an das, was es auch bei MBL gab und gibt. Als Klang + Töner freue ich mich, dass es nach wie vor Lautsprecher mit den gelben Davis-Treibern gibt; die sind mir aus Meletzkys letztem Leben ausgesprochen positiv in Erinnerung geblieben.
MTFBWY.

Baikal-Rakete, zweite Stufe

Großartiger Abtaster. Je länger ich damit höre, desto mehr Spaß macht er. Er (eine Typenbezeichnung habe ich nicht / gibt’s vermutlich auch (noch) nicht) ist auch kein ganz gewöhnlicher Vetreter seiner Zunft, was man auf den Bildern schon erahnen kann. Vermutlich wird der im sibirischen Angarsk ansässige Konstrukteur mal den einen oder anderen Blick auf die Webseite von Herren Miyajima geworfen haben, denn der baut Abtaster nach einem ganz ähnlichen Prinzip. Das Topmodell Shilabe hat Kollege Schmidt in der aktuellen Ausgabe der „LP“ auf den Sockel schlechthin gestellt, und ich wollte ihm das japanische Wunderwerk eigentlich auch gar nicht abtreten, hatte ich damit beim letzten Frickelfest in einem Artemis Labs-Arm (designed by Frank Schröder) doch schon ziemlich sensationelle Töne vernommen.

Der Trick an der Bauweise besteht im Fehlen des üblichen Spanndrahtes; der Nadelträger wird ausschließlich vom Dämpfergummi geführt, der nicht, wie üblich, hinter dem Spulenträger sitzt, sondern davor (der grüne Ring vor dem Spulenkreuz auf dem Bild). Sehr schön erkennt man das auch bei einem Prototypen der Baikal-Rakete:Das hintere Ende des Nadelträgers wird gegen den Magneten (der Würfel beim Prototypen – pures Neodym ND52, das heftigste Zeug, das man kaufen kann) gepresst, Freiheitsgrade an dieser Stelle sind nicht erwünscht. Der heftige Einsatz von Magnetfeldstärke bedingt, dass man mit diesem Abtaster sehr vorsichtig umgehen muss – auf in der Nähe befindliche Stahl- und Eisenteile übt der Tonabnehmer eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Nadelschliff, Nadelnachgiebigkeit, empfohlener Abschluss – weiß ich noch nicht. Ab 20 mN Auflagekraft bekomme ich praxisgerechtes Abtastverhalten, mit Abschlussimpedanzen habe ich gerade nix am Hut, weil als Phonovorstufe Joachim Gerhards fantastischer Transimpedanz-Prototyp dranhängt.
Falls dem Einen oder anderen das Anschlussfeld des Tonabnehmers irgendwie bekannt vorkommt – das könnte sein: Es sieht nicht nur aus wie, es ist auch der aus einem Denon DL-103 ausgeschlachtete Hintern.

Wie’s klingt und was man auf keinen Fall tun darf, erzähle ich in Kürze. Und wenn der Mann, der das Ding nach Deutschland geholt hat mich lässt, gibt’s auch den einen oder anderen Link nach Sibirien.

Sind die dick, Mann…

Letzte Woche war ich mal kurz in Hamburg. Ausuferndes Gejammer über die Baustellenpopulation auf der A1 und der A2 erspare ich Ihnen, nicht aber ein Foto mit zwei Schätzchen der besonderen Art und meiner Wenigkeit. Krell-Vertreiber Mansour Mamaghani von Audio Reference hatte nämlich kurz zuvor zwei Holzkisten der ganz besonderen Art zum ersten Mal geöffnet; drin steckte ein Pärchen Monoendstufen vom Typ MRA.
Okay, angesichts von über 300 kg pro Stück von einem „Pärchen“ zu sprechen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie – so ein Klotz verdrängt locker einen Viertelkubikmeter Wohnzimmerluft. Das sieht in der Realität weit beeindruckender aus, als schnöde Zahlen vermuten lassen; deshalb habe ich mich auch überreden lassen, mich als Größenvergleich mit ablichten zu lassen.

Diese beiden MRAs sind übrigens echte „NOS“-Ware; sie werden seit Jahren nicht mehr gebaut und nirgends auf Welt gibt’s noch Neugeräte. Okay – jetzt, wo mein Hintern drauf Platz genommen hat, isses mit „neu“ auch hier vorbei :D. Gehört habe ich das 200.000€-Schnäppchen auch. Vorne dran hing großes Krell-Besteck, hinten das Vienna Acoustics-Spitzenmodell. Keine Komponente dabei, zu der ich irgend etwas sagen könnte, aber das Gesamtergebnis war zweifellos beeindruckend: Es klang nämlich sehr locker, zackig und detailliert; keinesfalls behäbig, wie man bei solchen Trümmern hätte vermuten können.  Kann man durchaus haben wollen – für einen Lautsprecher, der neben diesen Monstern nicht wie Spielzeug aussieht, sollte dann allerdings auch noch Luft in der Portokasse sein ;).

RMAF 2010

Auf der Suche nach gescheiten Berichterstattungen übers diesjährige Rocky Mountain Audio Fest haben mich die einschlägigen Online-Magazine ziemlich hängen lassen. Sogar der omnipräsente Stephen Rochlin hatte in diesem Jahr sichtlich keine Lust. Google jedoch förderte einen fleißigen Besucher aus dem Martin Logan Owner’s Club zutage, der seinen Besuch ziemlich umfangreich dokumentiert hat. Da wird auch die Frage geklärt, warum der Plattenspieler auf dem Foto unbedingt 150.000 US$ kosten muss… 😀 😀 😀

Suchbild

Vielleicht kommt ja einer drauf, was das für ein Gerät ist. Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach, für die beinharten HiFi-Nerds sollte das aber machbar sein ;-).