Scheußlichkeiten

Ich hab‘ schon so lange nichts mehr über gestalterisch komplett entgleiste Lautsprecher aus Amiland geschrieben – das geht natürlich so nicht weiter.

Und  da kommt mir ein neuer strahlender Stern am Lautsprecherhimmel in Gestalt von Lawrence Audio doch gerade recht. Okay, die kommen nicht aus den USA, sondern aus Taiwan, aber das macht hier mal nichts. Die abgebildete Cello stellt dabei nur die Spitze des Geschmacklosigkeits-Eisbergs da, die kleineren Anlehnungen an irgendwelche Saiteninstrumente sind auch nicht besser.

Diese unsägliche urbane Legende, nachdem ein Lautsprecher wie ein Musikinstrument zu funktionieren oder auszusehen hat, ist irgendwie nicht kleinzukriegen. Wollen wir hoffen, dass sich für dieses Zeug kein Vertieb in unseren Breiten zu entblöden bereit ist.

42 Gedanken zu „Scheußlichkeiten

  1. Stefan

    Hallo!

    Da bin ich natürlich auch mit dabei: Ich hab Euch natürlich auch lieb!

    Nur kurz zur Erläuterung: Wir hatten uns hier vom ursprünglichen Thema, der Cello, etwas entfernt bzw. das Ganze etwas ausgeweitet, und zwar um weitere „kuriose“ Boxen (hässlich könnte man natürlich auch sagen). Wir haben dann gemeinsam ein paar „Exoten“ zusammengetragen, die der Cello hinsichtlich der „Optik“ das Wasser reichen können. Um den Klang ging es da nicht mehr so, das kann bei den Exoten mangels Hörmöglichkeit eh niemand beurteilen.

    Viele Grüße

    Stefan

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  2. Kaeser

    Danke für den Handshake!

    Nachdem es mir nun gelungen ist, die Seite mit der Beschreibung der Cello einsehen zu können, muß ich mein Vorurteil ein wenig korrigieren.

    Es handelt sich um ein 3 1/2-Wege-Konzept mit zwei Acht-Zoll-Woofern, einem Mittel- und Hochtöner vorne sowie einem Hochtöner hinten. Der Korpus wurde in MDF-Bauweise hergestellt.

    Stellt sich mir allerdings immer noch die Frage, ob die Achtzöller hier zur MHT-Einheit adäquat sind? Auch der beherzte Griff zur Frequenzweiche will mir nicht besonders gefallen.

    Zeigt mal wieder, dass es unmöglich ist, Lautsprecher nur anhand eines Fotos (auf dem der Mittel- und der Hochtöner auch noch gleich aussehen) zu beurteilen.

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  3. Kaeser

    Übrigens! Herr Wagner!

    Das Konzept der von Ihnen erstmals angeführten LS finde ich hochinteressant. Danke für die Info!

    Zur Thematik der Anordnung der HT:

    Holger meinte wohl eher den Umstand, dass die Schallwand unterschiedlich breit ist.

    Nebenbei! Bei der Cello sind zwei HT übereinander angeordnet. Die von Ihnen aufgeführten LS sind hier vollkommen anders konzipiert (line array, Mix mit Mittel- und Superhochtönern …). Dagegen spricht auch nichts, was Lautsprecher wie sardec oder Produkte von beispielsweise T+A oder Infinity beweisen.

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  4. Kaeser

    Hallo Juergen Wagner!

    Zunächst mal Danke für die Antwort und Entschuldigung für den rüden Ton!

    Vielleicht habe ich Holger falsch verstanden. Aber ging es ihm nicht darum, dass er der Ansicht ist, es sei falsch, anzunehmen, dass Lautsprecher wie Muskinstrumente auszusehen oder funktionieren zu haben?

    Dass häßliche Lautsprecher (und über wohlgeformt oder häßlich kann man nunmal bis zum Ableben streiten) durchweg gut klingen können, möchte ich doch garnicht in Abrede stellen. Da gibt es wohl genug Beispiele auch aus dem DIY-Bereich, bei Klang und Ton, bei Hobby HiFi oder beim Frickelfest.

    Sie haben nun ein weiteres Beispiel aufgezeigt (für die weiterführenden Infos nochmals danke!).

    Aber das hilft nichts für die Beurteilung der Cello Lautsprecher.

    Johannes LeBong hat sich ja eingangs schon zur Sinnhaftigkeit der Formgebung geäußert. Und man hätte die Cello auf diesem Wege auch weiter diskutieren können. Beispiele anderer Lautsprecher sind hier nicht zweckdienlich.

    Also nochmals zur Konzeption der Cello:

    Herrn LeBongs Meinung teile ich nicht ganz. Die Bauform könnte durchaus eine höhere Stabilität bewirken. In Unkenntnis des Innenlebens kann ich das nicht beurteilen. Dass die Formgebung hier der Problematik der „stehenden Wellen“ Rechnung trägt, wage ich auch zu bezweifeln. Das sieht Joachim Gerhard wohl auch so.

    Im Gegensatz zu Markus bin ich nicht der Meinung, dass das Konzept zuerst da war. Wohl vielmehr die Designvorgabe.

    Weshalb die Unterbringung der beiden HT in einem angedeuteten Stil, davon einer in einer Verbreiterung?

    Holger griff dieses Thema ja bereits auf. Angenommen, die HT bündeln sehr stark. Wie steht das dann im Verhältnis zur Anordnung der Mitteltieftöner? Deutet eher auf ein „zerissenes“ Klangbild hin.

    Weshalb die Abschrägungen des Gehäuses in Form eines Cello-Korpus?
    Nachdem diese Abschrägungen symmetrisch sind, dürfte das Argument mit den „stehenden Wellen“ auch nicht greifen.

    Weshalb die an Saiten erinnernden Vertiefungen? Dient es der Designvorgabe oder will man hier Resonanzen ablenken? Wohl eher ersteres.

    Steht die Leistungsfähigkeit der beiden Tiefmitteltöner in passenden Verhältnis zu den beiden Hochtönern? Ich denke, dass man hier wohl mit elektronischen Mitteln nachhelfen muß, was ich persönlich weitgehend ablehne. Und deshalb mein Vorurteill zu diesen Lautsprechern:

    Die können garnicht gut klingen.

    Ich hoffe, dass meine Ausführungen nun nicht mehr dazu beitragen, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Dazu noch Folgendes an Holger Barske:

    Natürlich habe ich Euch alle lieb. Ich kenn Euch ja auch nicht;-)

    Antworten
    1. Mathias

      Ich reiche dann unbekannterweise mal die Hand zum Gruß 🙂

      @Jürgen Wagner:
      Dies ist kein Forum und der Umgangston hier ist mehr als nur gesittet. Foren können die Hölle auf Erden sein wenn man auf der Suche nach Informationen ist und machner Alteingessene Forist erstmal die virtuelle Keule rausholt. Das passiert leider viel zu häufig und nicht nur in Foren in denen es um Musik und deren Wiedergabe bzw. den Bau oder die Restaurierung von Wiedergabegeräten geht.

      Grüße,
      Mathias

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  5. Juergen Wagner

    Wow , ist das der normale Umgangsstil in Deutschen Foren mittlerweile ??
    Und an die Addresse von Kaeser , nix fuer ungut , aber auch Ihnen ein herzliches Willkommen im Club der Hirntoten , jetzt sind wir schon zu Zweit .
    Mein Anliegen war auch mehr Beispiele von „haesslichen“ Lautsprechern zu zeigen die aber trotzdem super klingen , weil a.) schon persoenlich gehoert und b.) diese LS schon viele Preise (OK in den USA) gewonnen haben, DIY sind und von einem in den USA sehr anerkannten Lautsprecher Designer entwickelt worden sind .
    Es sollte nur ein Gegenbeispiel sein das LS die Sch… Aussehen nicht unbedingt Sch… klingen muessen so wie es im Anfangspost von HB rueberkommt. War auch mehr als kleiner Seitenhieb gemeint , aber in Deutschland versteht man anscheinend keinen Spass mehr ?

    @HB Es gibt uebrigends genuegend Fertiglautsprecher und DIY Kits mit mehreren Folien uebereinander die vorzueglich klingen koennen !
    http://vmpsaudio.com/loudspeakers/rm30-series-ii/
    http://vmpsaudio.com/loudspeakers/rm50-series-ii/
    http://www.selahaudio.com/id73.html
    Just my 2 cents !

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  6. Kaeser

    Auf eine Begrüßung verzichte ich.

    Nur so viel:

    Ich kenne diese Lautsprecher nicht in Form einer akustischen Darbietung. Ob sie als häßlich einzustufen sind oder nicht, überlasse ich dem „Hirntod“ jedes Betrachters. Denn für visuelles Aufreizen dürften diese „Wandler“ wohl gebaut worden sein.

    Nachdem ich mir (wenn auch als Hobby-Bastler, der nach wie vor auf weiterführende Informtionen von Holger Barske zum Thema „Karlsson Coupler“ wartet) die Mühe gemacht habe, anhand des Fotos Vermessungen zu machen, wage ich zu behaupten, dass dieses Teil unmöglich gut klingen kann. Wer es für gut befindet, sollte mal einen Arzt seines Vertrauens aufsuchen.

    !!! Jetzt habe ich das getan, was Holger sich nicht traute: Die Dinger sehen besch… aus und so klingen sie wohl auch!

    Wer es anders sieht, soll doch bitte die Bauanleitung herreichen;-)

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      1. Kaeser

        Hallo Mathias!

        Mein Beitrag sollte keinesfalls Ausdruck jeglicher Aggression sein, aber ganz klar mein Mißfallen ausdrücken.

        Erstens steht es Holger frei, sich negativ über die Formgebung von Lautsprechern auszulassen.

        Zweitens steht es jedem Leser frei, sich hierzu zu äußern.

        Was aber ärgerlich ist, sind müßige Diskussioen zur Funktionsfähigkeit dieser Lautsprecher zu führen ohne nähere Kenntnis derselben.

        Ein Bauplan oder eine nähere Beschreibung liegt nicht vor. Die Aussage meines Vorposters, wonach die Lautsprecher gut klingen sollen, hilft auch nicht weiter.

        Was heißt „gut klingen“? Gibt es da noch eine ausführlichere Klangbeschreibung?
        Ich habe unter dem gesetzten Link nichts gefunden. Oder sollte dieser Link nur für eine andere Seite werben? Das würde mich doch etwas stören!

        Zu meinem (Vor)Urteil gegenüber diesen Lautsprechern:

        Ob sie häßlich sind oder nicht, ist mir egal. Nachdem der Hersteller aber auch noch andere Lautsprecher anbietet, die dem Design von Musikinstrumenten nachempfunden sind, gehe ich aber davon aus, dass hier wohl überwiegend das Design, nicht aber der Klang eine Rolle spielt.

        Mir wäre eine sachliche Diskussion zur Funktionsweise dieser Lautsprecher auch lieber gewesen. Beispielsweise kann man sich fragen, ob zwei Hochtöner in dieser Anordnung zu den beiden Mitteltieftönern adäquat sind, oder ob man hier „auf Teufel komm raus“ den Hals eines Instrumentes nachbilden wollte?

        Da ich davon ausgehe, dass mir diese Lautsprecher nicht zu Ohren kommen werden, belasse ich es bei diesen Zeilen.

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        1. hb Beitragsautor

          Technisch steckt durchaus Einiges in der Box, worüber sich zu diskutieren lohnt. Die Frage, inwieweit die beiden übereinander angeordneten Folien sinnvoll sind ist eine legitime. Zumal die obere auf einer schmalen Schallwand mit konstanter Breite, die untere auf einer sich verbreiternde Fläche arbeiten. Möglicherweise bündeln die Treiber auch so viel, dass das völlig egal ist…

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        2. Stefan

          Hallo!

          Also bei mir funktioniert der gesetzte Link. Und siehe da, es geht um ganz andere Boxen als um die oben abgebildeten Cello von Lawrence Audio. Mein Fazit: Jemand, der vom Hirntod faselt (Hallo, es geht hier lediglich um die Optik von Lautsprechern!!!), sollte vielleicht selbst mal das Hirn einschalten, bevor er hier wirre Kommentare absetzt.

          Nichts für ungut und viele Grüße

          Stefan

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          1. Kaeser

            Hallo Stefan!

            Zur Klarstellung:

            Den verlinkten Inhalt konnte ich durchaus zur Kenntnis nehmen. Nur! Was soll das?

            Es handelt sich um einen anderen Lautsprecher als den von Holger benannten und eine ausführliche Klangbeschreibung fehlt hier auch.

            Wozu also der Beitrag dieses Users?

            Wenn ich vom Hirntod schreibe, dann meine ich diese unsäglichen Diskussionen um Geschmack und Ästhetik, die man bis zum Ableben führen kann. Hat dies auch nur ansatzweise mit der Problematik zu tun, gut klingende Lautsprecher zu bauen?

            Jain! Geschmack spielt sicher eine Rolle bei der Beurteilung der akustischen Leistung eines Lautsprechers, sicher aber nicht die Optik.

            Und nun meine Bitte an Dich, das Hirn einzuschalten! Es geht wohl nicht alleine um die Optik von Lautsprechern. Lies mal den letzten Absatz von Holgers Eröffnungsbeitrag!

            Es geht um die Problematik des meines Erachtens Irrglaubens, dass Lautsprecher wie Musikinstrumente aussehen oder konzipiert sein müssen.

            Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Und dies sieht Holger wohl auch so. Nebenbei! Ein Ulf Monning aka Dynammiks wird mir da wohl auch zustimmen.

            Falls es aber nur darum ging, eine Bildergalerie diverser häßlicher oder wohlgeformter HiFi-Komponenten aufzubauen, bitte ich um Entschuldigung für das Mißverständnis. Derlei Webinhalte gibt es übrigens bereits.

            Nix für ungut!

  7. BD

    Hallo Holger,
    etwas mehr toleranz ist schon gefragt. So schlecht sehen die Lautsprecher auch nicht aus. Mir persönlich gefallen sie auch nicht auf anhieb aber immer noch besser als die ewigen Rechteck-Dinger.

    Antworten
      1. hb Beitragsautor

        Nee, gibt’s derzeit nicht, ist auch noch nicht fertig.
        Bislang gab’s ja auch nur Bilder von der Box in Birke unbehandelt, und das kann verständlicherweise nicht so bleiben. Ist noch nix passiert, wir experimentieren noch an Reststücken.

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  8. Stefan

    Hallo!

    Das nennt man dann wohl Teamwork. Auf einige der Monster bin ich ich auf einer anderen Site gestoßen, die aber lange nicht so umfangreich war. „Deine“ Site dürfte aber wirklich nicht zu toppen sein, ich ziehe meinen Hut!

    Was lernen wir daraus? Gebt den Entwicklern nicht zu viel Geld, die verballern das sonst eventuell in einer Unzahl von (überflüssigen) Treibern und toben sich bei den Gehäusen aus, bis es wirklich schrecklich wird. Nicht zufällig ist das nicht nur eine Aufstellung extrem hochpreisiger Lautsprecher, sondern auch zum Teil extrem hässlicher.

    Ach ja: Die deutschen Vertreter auf der o.a. Site gefallen mir bis auf die German Physik-Vertreter ziemlich gut. Sie heben sich zumindest optisch deutlich (positiv) von den Vertretern anderer Kontinente ab. Die übrigen Europäer (außer Goldmund) sind auch o.k. Zumindest designmäßig liegen wir also immer noch vorn!

    Ein nicht ernst gemeintes Fazit: Zumindest im Selbstbaubereich dürfen nicht mehr als 16.000,- € zur Verfügung stehen, dann können gut klingende und ansehnliche Lautsprecher entstehen. Wo habe ich bloß entspechende Vertreter vor kurzem noch gesehen?

    Viele Grüße

    Stefan

    Antworten
  9. peter

    @Stefan,
    nur durch deinen hinweis auf die Riesengaudi bin ich über
    die Bildersuche auf diese site gestossen.
    Besten dank also.

    Gruß
    peter

    Antworten
  10. Stefan

    Hallo!

    Die Ansammlung von Kuriositäten auf dieser Seite ist wirklich schwer zu toppen. Einige Speaker sehen ja aus wie die vieläugigen Monster im Film Monster AG. Mich freut es natürlich sehr, dass auch meine Favoriten, die German Physiks Gaudi Mk II, dort aufgenommen worden sind.

    Viele Grüße

    Stefan

    Antworten
  11. Stefan

    Hallo!

    Hier nun das Opfer schlechthin: Die German Physiks Gaudi Mk II ist für mich an gestalterischer Grausamkeit nicht zu toppen. Die Imperia von Oswalds Mill Audio war hier ja auch schon erwähnt worden. Die kleinen Schwestern der Cello, die Violin und die Mandolin, finde ich auch noch schlimmer, besonders mit diesem knallroten Gehäuse. Wenn man diese Lautsprecher in bestimmten Situationen vor seinem geistigen Auge hat, dann kann Viagra wirklich hilfreich sein.

    Viele Grüße

    Stefan

    Antworten
  12. jj

    Meine Frau sagt dazu: „Scheidungsgrund!“ Und das ist defenitiv ein Absolutheitsanspruch.:-)

    Ps.: Und Deine unleserlichen Dinger da unten (wie immer die heißen), die man eingebenmuss, um ne mail abzuschicken, könntest Du ruhig mal ändern. Ich hab`schon mal 3 Versuche gebraucht, weil der Mist nicht zu entziffern war.

    Gruß, Jürgen

    Antworten
  13. hb Beitragsautor

    Die Einstellung empfinde ich als völlig berechtigt. Ich würde mich auch hüten, die klanglichen Fähigkeiten eines Lautsprechers kommentieren zu wollen, ohne ihn unter kontrollierten Bedingungen gehört zu haben.
    Ich halte es durchaus für möglich, dass diese Lawrence-Kiste ausgezeichnet spielt. Sicherlich anders als ein WE15a, aber auf ihre Art möglicherweise durchaus gut.
    Was nichts daran ändert, dass ich dass Ding abgrundtief hässlich finde. Wohlgemerkt: Ich sage nicht, dass er hässlich ist, sondern dass ich das so empfinde. Was keinerlei Absolutheitsanspruch beinhaltet.

    Antworten
  14. Peter Kloos

    ,, Scheußlichkeiten ,, ??? Zuerst war mir Holgers unmißverständliche Ansage ziemlich zuwider :
    – Wollte gleich was schreiben über das Recht zum freien Geschmack, über kulturell bedingt unterschiedliche Auffassungen, über die Schwierigkeit einer Beurteilung alleine anhand von Fotos, wollte z.B. ein WE15A benennen und zum Gegenbeispiele konstruieren und erklären, daß ich mich erst in den Klang verliebe und manchmal danach auch in die Form, und dergleichen mehr.

    Aber dann wurde mir Holgers klare Ansage auf einmal ziemlich sympathisch :
    – Genau so würde ich mir wünschen, über die klanglichen Fähigkeiten der Gerätschaften informiert zu werden. Also offen und ehrlich. Frei weg. Knallhart zugunsten einer klaren Vermittlung dessen, was das Gerät taugt und was nicht. Nicht politisch korrekt. Und nicht erst die Katze aus dem Sack lassen, wenn das Nachfolgegerät auftaucht. Und viel mehr von dem, was im Prospekt nicht drin steht.
    Um ehrlich zu sein: es darf gerne so sachlich zugehen wie im Zulassungsbericht eines neuen Werkstoffes. Dafür aber verläßlich.

    Warum ich das schreibe ? Weil es doch so offensichtlich ist :
    – im Gegensatz zur Titulierung seiner klanglichen Eigenart kann im Titel zur fotografischen Abbildung des Lautsprechers stehen was will, es richtet keinen Schaden an. Zustimmung oder Abneigung basiert doch weiterhin auf unserem ureigenen Stilempfinden beim Betrachten der Fotografie. Wir haben doch Augen im Kopf.

    Warum ich das gerade hier schreibe ? – Hat sich so ergeben. Nichts für ungut, lieber HB

    Antworten
  15. Stefan

    Hallo!

    Zur Argenta darf ich aber noch anmerken, dass gute Gehäuse sicherlich nicht vom Himmel fallen. Auch wenn das Gehäuse äußerlich schlicht zu sein scheint, steckt innen viel Aufwand. Wenn ich mich richtig erinnere, dann besteht das Gehäuse aus zwei unterschiedlichen Spanplatten. Innen sind zudem noch Keramikplatten angebracht.

    Über die Optik lässt sich (wie immer) streiten, mir persönlich gefällt das schlichte Design, zumal es die Lautsprecher mit sehr schönem Furnier gab (oder noch gibt?).

    Die Cello von Lawrence Audio wird vermutlich keinen Designpreis in Europa einfahren, aber da habe ich schon deutlich hässlichere Trümmer gesehen.

    Viele Grüße

    Stefan

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  16. Joachim Gerhard

    Stimmt, die Argenta ist simpel. Ein „Non Design“. Ich wurde am Anfang dafür ausgelacht. Komischer Weise war sie dann ein großer Erfolg. Vor allen ältere Mitbürger fühlten sich angesprochen. „Endlich mal wieder ein richtiger Lautsprecher ….“, dabei hatte ich die Box entworfen um Leuten mit wenig Geld den Einstieg zu erleichtern. Besagte Gruppe war aber schon auf MP3 und Plastik Boxen ausgewichen.
    Über Geschmack kann man nicht streiten, stimmt. Auch was du über asiatisches Formempfinden gesagt hast ist korrekt. Die Lawrenceaudio Boxen haben sogar dieses Jahr einen CES Preis eingeheimst. Sogar für mehrere Modelle. Den US Bürgern scheint sie also auch zu gefallen.
    Meine Welt ist das nicht, aber wem`s gefällt…..

    Antworten
  17. Johannes LeBong

    Moin!

    von guter Formgebung habe ich natürlich auch auch eine andere Vorstellung als alter Bauhaus-Fan.
    Ich denke mit solchen Produkten wird auch nicht der europäische Markt adressiert. Seitdem die Chinesen und andere Asiaten selbstbewusster mitmischen, ist eine ganz eigene Formensprache entstanden, die bei uns teilweise Irritationen auslöst. Sie haben es gar nicht mehr nötig, unseren Geschmack zu treffen!

    Lieber JG, was mit den stehenden Wellen passiert, wenn man sie über das Spektrum verteilt, räumst Du ja selbst ein. Man kann diesen physikalischen Effekt selbstverständlich geschickt nutzen, ebenso wie die höhere Steifigkeit der Wände um Gewicht zu sparen.

    Sonics Argenta habe ich grad‘ mal gegoogelt… klassisches Shoebox-Format. Betr. Formgebung + Finish könnte einwenden: langweiliger und phantasieloser geht es nicht.

    Über Geschmack braucht man aber gar nicht streiten, da gibt es einen guten Ausweg: als DIYer ist man ja selbst in der Lage, seine Audiosachen nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Man ist nicht darauf angewiesen, was einem von den kommerziellen Herstellern serviert wird. Ich mach’s eigentlich nur aus diesem Grund. 😉

    Antworten
  18. Joachim Gerhard

    Das soll Assoziationen wecken.
    Hat mir mein Design Professor ausdrücklich verboten. Wenn es wie ein menschliches Gesicht aussieht, um so schlimmer. Dann glotzt man in eine Fratze rein.
    Da wird das Objekt wichtiger als der Zweck. Von mir Design Note 6, setzen, noch mal das Ganze.
    Lieber LB, das mit den Stehwellen ist ein Mythos. Ein einfacher Kasten ist da nicht schlechter als ein Polygon.
    Außer man will auf Teufel komm raus nicht mit Dämm Material arbeiten.
    Ob dann viele Resonanzen über einen breiten Bereich verteilt besser sind als eine klare Ausprägung wo es wenig stört möchte ich bezweifeln. Die Sonics Argenta wurde von Dipl.Ing. Peter Schüller vermessen und landete im ganz oberen Feld von 1500 vermessenen Boxen. Sowohl von der Linearität als auch von Phasen und Abstrahl-Verhalten.
    Das ist ein einfacher Kasten englischer Prägung. Der Schall sucht sich seinen Weg, ob rund oder eckig.

    Antworten
  19. peter

    Naja Holger,
    konstruktionen wie etwa Breezer sind doch
    wohl auch nicht sooo weit vom verhalten eines
    Instrumentes entfernt, oder ?

    Gruß
    peter

    Antworten
  20. Johannes LeBong

    Moin + gutes Neues!

    Meinen Geschmack trifft diese Box auch nicht gerade, trotzdem begrüße ich jeden Versuch, großvolumigen Lautsprechergehäusen durch eine raffinierte Formgebung etwas von ihrer Plumpheit zu nehmen.

    Aus konstruktiver Sicht erscheint mir das gezeigte Gehäuse gar nicht so verkehrt: die relativ kleinen unregelmäßigen Flächen, die in verschiedenen Winkeln zueinander stehen, vermindern zumindest die Ausprägung stehender Wellen im Inneren, darüber hinaus wird das Gehäuse so relativ steif. Seitdem CAD-CAM Verfahren in die Schreinerei Einzug gehalten haben, sind derartige Schnitte industriell auch einfacher darstellbar.

    Der Anspruch, dieser Lautsprecher solle wie ein Musikinstrument ‚funktionieren‘ wird – glaube ich – vom Hersteller gar nicht erhoben.

    Grüße, Jo

    Antworten
  21. Markus

    Och, ich wäre da weniger harsch im Urteil. Die Lautsprecher sehen doch erst mal ganz vernünftig aus, das ist gar nicht sooo weit weg von Avalon, Hansen Audio und Konsorten. Die besonderheit bei Lawrence ist die Vorliebe für Bändchen-HT, die eine schmale, aber gestreckte Linienführung um den Tweeter geradezu herausfordern. Ich glaube, dass das technische Konzept zurst da war und man sich dann vom Design zur Namensfindung hat anregen lassen.

    Ein Hersteller, der einen Lautsprecher namens Drongo im Programm hat

    http://www.lawrenceaudio.com/pic/pro_drongo.jpg

    hat bei mir jedenfalls erst mal einen Sympathiebonus. 15″ Bass ist immer gut, und ein Drongo ist einerseits ein Vogel, andererseits aber auch australischer Slang für Blödmann, Idiot u.ä. Einen Lautsprecher danach zu benennen, finde ich klasse.

    Respekt übrigens für Deine Goldgräberfähigkeiten. Was Du immer wieder aus den (Un-) Tiefen des Netzes herausholst, finde ich äußerst unterhaltsam. Frohes Neues usw., und mehr Ferien, bitte, damit der Burnout noch ein paar Jahre auf sich warten lässt.

    Antworten

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