Archiv für den Monat: April 2014

Record Store Day

PrintMorgen ist der dritte Samstag im April, und da ist wie immer was? Richtig: Record Store Day!
Also: Es ist Ostersamstag und als solches der perfekte Tag zum Abhängen bei eurem Lieblings-Vinyldealer und zu gucken, was es in diesem Jahr für interessante Neuveröffentlichungen anlässlich des RSD gibt.
Ich hab auch was Nettes gefunden, das anlässlich dieses Datums veröffentlich wird:Sehr reduziert, ein bisschen Patti Smith. Gibt’s natürlich auf Vinyl, aber wohl nur direkt in Australien, was in Sachen Versand leider nicht ganz billig ist. Der Download jedenfalls sollte morgen online sein.

Das Warum, Teil 1

Beim Betrachten dieser Box stellte sich mir folgende Frage: „Wenn das da unten zwei Fünfzehnzöller sind, was um alles in der Welt nehmen die denn da als Mitteltöner?“ Unsere nicht eben impotente Schmitti Memorial noch im Hinterkopf, bei der wir zwischen einem 24-Zoll-Bass und einem AMT einen Achtzöller verbauten (zwar einen ziemlich leckeren von PHL, aber trotzdem nur einen Achtzöller), starrte ich gebannt auf die Monsterpappe, die JBL ins damalige Monitor-Flaggschiff gespaxt hatte. Bei der Beschäftigung mit jenem Prachtstück namens 2202H und der Art und Weise, wie er dort eingesetzt wurde fing ich langsam, aber sicher Feuer.

2202_556Photo courtesy: Harman international

Das Ding hat’s in sich. Das ist ein fetter Zwölfzöller mit hochkant gewickelter Vierzoll-Flachdrahtspule. Hört sich an wie ein feister Bass, hat aber auch mit der riesigen Spule nur 43 Gramm bewegte Masse – unfassbar. Mit einem Mörderantrieb (Qts: 0,16) und fast 100 Dezibel Wirkungsgrad muss das dynamisch eigentlich ziemlich Großartiges leisten können. In der 4355 läuft das Prachtstück zwischen 290 Hertz und 1,2 Kilohertz, das passt sicherlich gut. Zumal die passive Weiche ihn nur nach oben begrenzt, nach unten besorgt ein aktives Filter die Trennung zu den beiden Bässen.
Wer von Grund- bis Mitteltonbereich dermaßen auf dicke Hose macht, der kann schon mal kein ganz Schlechter sein. Zwei 2202H in (hoffentlich) gutem Zustand sind aus den USA auf dem Wege ins Ruhrgebiet. Ein Auktionsbetrag von 74 Euro und 2 Cent pro Stück ist erst einmal ein Grund zum Jubeln, aber leider sind die Schätzkes damit noch nicht hier. Den Endbetrag reiche ich nach, wenn das Paket da ist – die Zahlen werden unschön, das steht schon mal fest.

Vier drei fünf fünf

Eigentlich könnte ich ja mal nen Lautsprecher bauen, dachte ich mir neulich so. Bekanntermaßen tue ich das ja sonst kaum, also ist das doch mal eine originelle Idee.
Sarkasmus beiseite: Tatsächlich habe ich mich entschlossen, mal ein Paar Boxen nur für mich zu bauen. Also kein Klang + Ton-Projekt, sondern etwas aus ganz eigenem Antrieb. Etwas schon ziemlich Ausgefallenes, das sich ganz bestimmt nicht jeder ins Wohnzimmer zu stellen bereit ist: einen alten Studiomonitor namens JBL 4355. Das ist ein ziemlicher Koffer aus den Siebzigern mit zwei Fünfzehnzöllern pro Seite. Vier Wege. Wirkungsgrad. Gebaut als professionelles Abhörwerkzeug in den Hochzeiten von The Who, Led Zeppelin und Konsorten. Und genau dafür war’s gedacht: Diese Lautsprecher konnten ernsthaft rocken und richtig einstecken.

4355ori_556Photo courtesy: Harman international

Und sowas kann man heutzutage noch einfach so bauen? „Einfach so“ eher nicht: Die Treiber gibt’s knapp vierzig Jahre nach Markteinführung verständlicherweise nicht mehr. Weshalb man auf den Gebrauchtmarkt angewiesen ist und auf einen guten Reconing-Betrieb.
Vor den Spaß haben die Lautsprechergötter eine Menge Schweiß gesetzt und fordern ein erkleckliches Maß an Toleranz gegenüber hässlich großen Investitionen in Altmetall und in eben dieser Phase befinde ich mich gerade. Ich plane, Sie hier vom Fortgang der Dinge zu unterrichten, erwarten Sie in der näheren Zukunft also reichlich Bilder von heruntergekommenen ollen JBL-Treibern und jede Menge Flüche über die Kosten des Imports von altem Zeugs aus den USA.

Hi Fun

Zur guten Nachricht aus dem letzten Beitrag passt bestens eine andere Pressemitteilung, die mir heute auf den Tisch flatterte. Da ging’s nämlich um das Musikkissen hi-Sleep, von dessen eingebautem Lautsprecher man sich bei Bedarf die Ohren voll… wie auch immer. Voraussetzung: Eine Quelle mit Ausgang, die über einen 3,5er Klinkenstecker verfügt. Noch viel großartiger finde ich aber diese selten gelungene Art und Weise, Musik zu reproduzieren:
hi-fun556Der hi-Koali für 29,99 Euro, Vorbote für die neue Spezies „MP3-Kuscheltier“ (das steht da wirklich).
Wäre das nicht was für die neue Scan-Speak-Produktpalette…?

Scan-Speak verkauft

Der dänische Lautsprecherhersteller Scan-Speak – und die letzten fünf Jahre durfte man das ruhigen Gewissens so sagen, denn Scan-Speak produzierte in Dänemark und war in deutsch-dänischer Hand – ist verkauft worden, und zwar an „Eastern Asia Technology (HK) Limited“. Die entsprechende Pressemitteilung ist auf den 01. April datiert und ich habe immer noch die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Scherz handelt.sspk_556Einstweilen jedenfalls bin ich darüber nicht sehr erfreut, wage ich doch zu bezweifeln, dass die herausragend guten Treiber aus Videbaek auch zukünftig noch mit soviel Mühe und Liebe zum Detail in Dänemark gefertigt werden. Und ich hoffe inständig, dass die wirklich exzellent gelungene Zweieinhalbwege-Standbox „Ophelia“, deren Bauanleitung in der kommenden Klang + Ton zu finden sein wird, nicht das letzte Projekt seiner Art sein wird.

Das hier ist die Internetpräsenz des neuen Eigentümers. Aber immerhin machen sie High End Wooden Box Speakers. Dann kann ja nix mehr passieren.