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Wen ich so besuche

Westdeutsche HiFi-Tage 2013

wdht13_556Wie es scheint, hat der Westen der Republik endlich die lokale HiFi-Show, die schon lange überfällig ist, und zwar in Gestalt der Westdeutschen HiFi-Tage. Die fanden am vergangenen Wochenende schon zum wiederholten Mal im Bonner Hotel Maritim statt und ich hatte meinen Spaß. Ich hatte den Eindruck, die zahlreichen Besucher auch. Die große Bilderorgie spare ich mir, aber ein paar Impressionen gibt’s:

… da gibt’s keine Palmen

Heute war ich im Sauerland und habe Joachim Gerhard besucht. Neben einigen „dienstlichen“ Angelegenheiten habe ich mich vor allem auf die Gelegenheit gefreut, mal ein paar Blicke und Ohren in die ganz private Hexenküche des bis dato in erster Linie als begnadeter Lautsprecherentwickler bekannt gewordenen Briloners (Audio Physic, Sonics und viele mehr) werfen zu dürfen. „Bis dato“ deshalb, weil Joachims Interesse für Elektronik wieder erwacht ist und er derzeit Phonovorstufen- und Kopfhörerverstärkerentwürfe raushaut wie kein Zweiter. Bei vielen Entwicklern habe ich ja so meine Bedenken, wenn sie mir was von „jahrelangem Ausprobieren und Annähern ans Ideal“ erzählen, bei Joachim allerdings kann man das getrost für bare Münze nehmen; er dokumentiert sein äußerst leidenschaftliches Tun nämlich recht gründlich auf diyaudio.com.

Seine aktuelle Anlage, bestehend aus einem Spiral Groove-Plattenspieler mit Lyra Titan, jeder Menge selbstgebauter Elektronik und sicherlich nicht klassisch hübschen Open Baffle-Lautsprechern geht klanglich wie die Hölle: Dynamisch brutal, vom Timing auf den Punkt und tonal beeindruckend offen und direkt. Sicher nicht jedermanns Sache, mein Ding ist solcherlei „Voll-auf-die-Zwölf“-Sound aber hundertprozentig. Da freut’s mich doch ganz besonders, dass Joachim und Setup zum Frickelfest kommen!

Faradfabrik

Die Tage war ich mal wieder unterwegs, in diesem Fall in erster Linie in Sachen Klang + Ton: Christian Gather und ich haben uns in Dänemark, ein kleines Stück westlich von Kopenhagen, von Hans Jørgen Jensen höchst kompetent erklären lassen, wie man edle Ölpapierkondensatoren baut. Sehr interessante Angelegenheit, von der es demnächst in der Klang + Ton Einiges zu erzählen geben wird. An dieser Stelle deshalb nur ein paar Bilder zum Warmwerden.

Kunst, Musik und Knödel

Ich war da mal wieder unterwegs. Ein Tag, 1300 Kilometer. Ziel der Reise war Furth im Wald, was ganz tief im bayrischen Wald liegt und der Wohnort von Joachim Spelling ist. Jener wiederum hat als Chef der Vertriebsfirma TAD Audiovertrieb eine ganze Menge mit gut klingendem Zeugs zu tun; das Produktportfolio reicht von den berühmten Tivoli-Radios bis Schwergewichts-Highend von Gryphon. Was ich vorher nicht wusste ist dass Achim aus seinem privaten Domizil mittlerweile ein sehr buntes Projekt gemacht hat – Kunst, Musik und Knödel. Diverse hundert Quadratmetern Fläche teilt er sich also mit HiFi „von – bis“, meist südafrikanischer Kunst und einer ganzen Menge geschmackvollem Ambiente. Wer unbedingt will, der darf da auch was von kaufen. Gastronomie gibt’s wohl auch, aber das habe ich noch nicht so ganz verstanden.

Hätte ich geahnt, was mich dort erwartet, hätte ich neben der Knipse zumindest ein Stativ mitgenommen und etwas mehr Aufwand ins Fotografieren gesteckt, so kann ich nur ein Dutzend Schnappschüsse liefern, von denen ich zumindest die letzten drei nicht allzu ernst zu nehmen bitte.

Ein paar Worte zur Erklärung: Der knallrote Bau ist der Ort, in dem’s passiert. Hinzu kommt der Stall, den man von außen nicht sieht und in dem (mindestens) zwei wirklich leckere Anlagen spielen. Vor dem Setup mit den vollaktiven Orgon-Hörnern von Heiner Martion habe ich eine ganze Menge Zeit verbracht; das geht verdammt nicht schlecht, was auch der wirklich exzellenten Akustik in dem historischen Gebäude geschuldet sein dürfte. Unter dem Dach des Wohnhauses steht die ganz dicke Gryphon-Flöte, die zumindest schon mal andeutet, welch immenses Potenzial in ihr steckt – hier muss raumakustisch noch ein wenig nachgeholfen werden.

Sehr viel zu sehen, sehr viel zu hören, sehr geschmachssicher gemacht – da muss ich mal wieder hin.

Alter Kram und so

Anfang Oktober letzten Jahres war ich in Hannover und habe Dr. Burkahrdt Schwäbe besucht. Der umtriebige HiFi-Fan war lange Jahre federführend bei Grundig fürs Thema HiFi zuständig und hat auch sonst Einiges in der Branche erlebt. Mittlerweile baut er unter dem Namen „Eternal Arts“ OTL-Röhrenverstärker auf dem Futtermann-Prinzip und ein paar andere Röhren-Preziosen. Hinzu gesellt sich ein erfolgreicher Geschäftszweig, der sich mit der Restauration von Geräteklassikern beschäftigt. Natürlich besuche ich so jemanden nicht ohne Kamera im Gepäck, und so sind vor Ort ein paar Bilder entstanden, die gerade die bei den Vintage-Fans sicherlich die eine oder andere Begehrlichkeit wecken dürften und die deshalb nicht auf meiner Festplatte versauern sollen. Im Netz finden sich Burkhardt Schwäbes Aktivitäten übrigens unter audioclassica.de. Weiterlesen