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HiFi selbstgebaut

… da gibt’s keine Palmen

Heute war ich im Sauerland und habe Joachim Gerhard besucht. Neben einigen „dienstlichen“ Angelegenheiten habe ich mich vor allem auf die Gelegenheit gefreut, mal ein paar Blicke und Ohren in die ganz private Hexenküche des bis dato in erster Linie als begnadeter Lautsprecherentwickler bekannt gewordenen Briloners (Audio Physic, Sonics und viele mehr) werfen zu dürfen. „Bis dato“ deshalb, weil Joachims Interesse für Elektronik wieder erwacht ist und er derzeit Phonovorstufen- und Kopfhörerverstärkerentwürfe raushaut wie kein Zweiter. Bei vielen Entwicklern habe ich ja so meine Bedenken, wenn sie mir was von „jahrelangem Ausprobieren und Annähern ans Ideal“ erzählen, bei Joachim allerdings kann man das getrost für bare Münze nehmen; er dokumentiert sein äußerst leidenschaftliches Tun nämlich recht gründlich auf diyaudio.com.

Seine aktuelle Anlage, bestehend aus einem Spiral Groove-Plattenspieler mit Lyra Titan, jeder Menge selbstgebauter Elektronik und sicherlich nicht klassisch hübschen Open Baffle-Lautsprechern geht klanglich wie die Hölle: Dynamisch brutal, vom Timing auf den Punkt und tonal beeindruckend offen und direkt. Sicher nicht jedermanns Sache, mein Ding ist solcherlei „Voll-auf-die-Zwölf“-Sound aber hundertprozentig. Da freut’s mich doch ganz besonders, dass Joachim und Setup zum Frickelfest kommen!

Frickelfest-Anmeldung

Wir wären denn soweit. Pünktlich zur Eröffnung der Anmeldefrist für neue Frickelfest-Teilnehmer haben wir die Webseite der Veranstaltung etwas umgebaut – das Strickmuster könnte Ihnen bekannt vorkommen ;-).

Jetzt ist es an Ihnen, aber bedenken Sie: Es gibt nicht mehr allzu viele freie Plätze; falls Sie kommen wollen, entscheiden Sie sich möglichst zeitnah. Alles Weitere steht auf der oben (bzw. über das Logo rechts) verlinkten Seite.

Flexy-bel

Zweifellos ist die Idee weder neu noch sonstwie revolutionär, aber das macht sie nicht schlechter: Bei der Suche nach einem universellen und vor allem mobilen HiFi-Rack für meine Küche bin ich beim guten alten Flexy hängen geblieben.

In meinem Falle bedeutete das: Man besorge drei Gewindestangen M18 (einen Meter lang), sechs Hutmuttern M18, 24 Sechskantmuttern M18 und 30 Unterlegscheiben M18. War hier erstaunlich günstig. Hinzu gesellen sich vier doppelte Lenkrollen 50mm von hier, die können das nötige Gewicht ab. Fünf Platten (60 x 45 cm) aus 27er Birken-Multiplex ließen sich aus Resten dieses Klang + Ton-Projektes gewinnen. Dann braucht’s noch eine Standbohrmaschine und einen guten 20er Forstnerbohrer. Damit bohrt man in jede Platte drei Löcher; zwei in die Ecken an einer schmalen Seite, eins in die Mitte am gegenüberliegenden Rand. Nach der Oberflächenbehandlung muss man das Ganze dann nur noch zusammen schrauben. Bei mir ergaben sich so zwei Fächer mit einer lichten Höhe von 24 cm und zwei mit einer solchen von 18 cm.

Den Pass-Vollverstärker auf dem Foto betreibe ich natürlich nicht in einer so engen Behausung, der zieht in den nächsten Tagen eine Etage tiefer – da hat er genug Luftzirkulation und die Burmester-Kombi muss ohnehin dringend in die Redaktion.

Kurz und gut: Die Angelegenheit funktioniert hervorragend. Trotz seines erklecklichen Gewichtes lässt sich der komplette Turm problemlos auf den vier Rollen rangieren, von Instabilität keine Spur. Und sollte das Ganze auf in den Boden gerammten Spikes besser klingen… werde ich damit leben müssen.

Fünfundsiebzig

Fünfundsiebzig Tage noch, dann geht’s wieder in den Osten der Republik, zur dritten Auflage des Frickelfests. Heute habe ich mal ganz vorsichtig angefangen, unser diesjähriges Lautsprecherprojekt zu konkretisieren. Das da links sind ein paar Dreiundachzigstel von einem Kanal. Die runden Dinger sind Bändchenochtöner (oder zumindest Magnetostaten), und die CNC-Maschine hat ihnen eine testweise Behausung verschafft. Hat funktioniert.

Wer wissen will, was da außer hundert dieser viel versprechenden Treiber noch musizieren wird, der muss vom 03. bis 06. Juni nach Wahrenberg an der Elbe kommen; die Anmeldefrist beginnt am 01.04., einstweilen sind noch Plätze frei.

Der schon wieder…

… und zwar der Dreizoll-Bambus-Breitbänder von Tangband. Hatte die Tage Besuch von Nick Baur (Blue Planet Acoustic, dem Tangband-Vertrieb), und der hat ihn nicht – wohl mit Absicht, weil er ein paar Schweinereien produziert. Trotzdem -das hier ist schon das zweite eigentlich interessante Projekt mit dem Ding, über das ich zufällig stolpere – eine offene Schallwand für den Schreibtisch (!) mit Seas-Achtzöller und eben jenem Breitbänder:Die Bauanleitung gibt’s hier, wie überhaupt der ganze Blog reichlich Lesenswertes enthält.

Sipped

Selbstbaulautsprecher mit Chassis für 4 Euro pro Paar? Jawohl, das gibt’s. Und da wir hier nicht von chinesischen Tieffliegerkonstruktionen reden, sondern von absolut abendländischer Technik und solidem Know How aus dem Rheinland, ist das Ergebnis erheblich überzeugender, als man denn so hätte erwarten dürfen.

Besagter Lautsprecher – der Entwickler hat ihn „Sippo“ getauft – stand die letzten Wochen bei mir in der Küche und irgendwie hab‘ ich’s nicht geschafft, nichts drüber zu schreiben – die Macht der Gewohnheit ;). Wen’s interessiert und weitere Einblicke in meine Küche erheischen will (nicht, dass es da besonders Sehenswertes gäbe) – hier geht’s lang.

Ach wie niedlich

Es muss ja nicht immer die viereckige MDF-Kiste sein, man kann Lautsprecher ja auch mal ein wenig anders bauen:Man nehme eine amerikanische Plastikpuppe zum Selberbemalen und baue dort einen Drei-Zoll-Tangband-Breitbänder ein.
Die Idee stammt aus diesem Artikel über 27 unterschiedliche Designer-Lautsprecher, den wiederum der liebe Kollege Heinz Gelking ausgegraben hat. Der Treiber scheint mir bislang in Deutschland nicht erhältlich zu sein, ich glaube, ich muss mal mit Blue Planet Acoustic reden…

Die ganze Geschichte gibt’s hier zu lesen – sry, English only.