Schlussakkord

Seht sie euch noch einmal gut an, Leute, ab morgen geht einen Teil davon in den Container, ein anderer auf die Kreissäge um Anmachholz zu werden:

Das Projekt „Proxima“, der lange erwartete Referenzlautsprecher für die Klang + Ton, ist hiermit offiziell Geschichte.

Thiel/Accuton hat seine Treiber zurückgefordert, weil der Hersteller nicht mehr an ein glückliches Ende für die Konstruktion glaubt. Das ist verständlich und völlig okay, immerhin sind seit dem Startschuss für die Box mittlerweile anderthalb Jahre ins Land gegangen. Ob’s eine Möglichkeit gegeben hätte, das gute Stück doch noch zu vollenden? Ich denke schon, aber bei unseren personalbedingten Zeitproblemen der jüngeren Vergangenheit gab’s einfach keine Möglichkeit, die Entwicklung mit der nötigen Konsequenz abzuschließen.

Niemand bedauert die Entwicklung mehr als ich, habe ich doch Unmengen von Zeit und Schweiß in den Aufbau gesteckt, und reichlich Material- und Werkzeugkosten hat das Ding auch produziert. Schade drum – aber es hat nicht sollen sein.

35 Gedanken zu „Schlussakkord

  1. Arndt Uhlig

    sagenhaft aufwändig und hässlich…wer dem charme eines wunders aus einer membran die von einem leuchtenden ding bewegt wird verfallen ist fragt sich was die vielen kleinen teile davor sollen… nicht dass es nicht gut wäre…aber ganz still im inneren träumt man von dem wunder das alles ohne „unverständliche“ technik richtig macht. irgendwann kommt die richtige…

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  2. Marc

    ich denke das bei einem Projekt dieser Preisklasse die Erwartungshaltung zu hoch ist. Vergleiche ich diese mit einer gut durchdachten Konstruktion wie z.B. die Nada, (dann noch in einem „normalen“ Hörraum) dann müsste eine Proxima zusätzlich noch Kaffee kochen können.
    Ich betreibe aktuell den SEAS Nextel 18´er + AMT und weder ich, noch Testhörer hätten hier nach Keramik geschriehen. Leider muss ich auch immer wieder feststellen das eine gute 2 Weg Kombination im Durchschnittswohnzimmer besser klingt als 3 oder mehr Wege, warum auch immer…

    Gruss Marc

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  3. Quongelvis

    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

    Spricht doch sehr für euch, daß ihr nicht zugunsten der Auflage mit Zwang eine „Sensation“ freigegeben habt, die sich im Nachhinein für die Nachbauer als Ohrenbohrer entpuppt.

    Weiter so und macht mal wieder was richtig Wildes, vor einige Jahren gabs regelmäßig die „schrägen“ Sachen wie Angus-Box, Bassreflex-Horn und FRS8 Line-Array, das faind ich alles sehr spannend.

    Gruß Carsten

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  4. a.j.h.

    Schade,
    wenn so ein Projekt mit höchsten Ansprüchen zerfällt. Aber Hochachtung vor dieser Entscheidung. Andere hätten vor Eitelkeit das Ding irgendwie hingestellt und verbissen gerechtfertigt.

    Dass so ein Lautsprecher „nur passiv“ geht, sehe ich vollkommen anders und bin da voll bei Franky. Die aktive/digitale Korrektur- und Filterung ist nunmal „State-of-the-Art“. Da kann man sich drehen und wenden, wie man will. Und das sage ich als Analogliebhaber.
    Natürlich muss am Anfang das Chassismaterial zusammenpassen. Eine aktive/digitale Korrektur soll ja nicht irgendwelche Chassis zusammenzwingen.
    Wenn die HiFi-Welt zurzeit immer noch hauptsächlich/nur passiv baut, ist das keine Rechtfertigung, es genauso zu machen. Ich kenne den Selbstbau so, dass man es BESSER macht.
    Wo kommen denn die Innovationen sonst her?

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    1. hb Beitragsautor

      Niemand hat behauptet, das so ein Lautsprecher nur passiv zu realisieren ist – selbstverständlich ist so ein Projekt mit DSP machbar, und das auch einfacher als passiv. Allerdings bin ich nch wie vor kein Freund davon, konzeptionelle Fehler beim Design der Box mit der dicken Keule namens DSP auszubügeln. Besser dürfte es sein, Fehler von vornherein zu vermeiden – dann klappt’s auch passiv mit relativ einfacher Filterung.
      Wie auch immer – die Proxima MUSSTE ene Passivbox werden, wir haben sie mit dem Hintergrund erdacht, als universelles Werkzeug zum Testen von Verstärkern zu nutzen.

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    1. hb Beitragsautor

      Die Dreiwege-Nada wird kommen. Die Jungs in Videbaek haben mir nur noch nicht den richtigen Tieftöner gebaut – aber drüber gesprochen haben wir schon ;-).

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          1. Alex

            Guten Tag,

            Thiel hat also „nicht getaugt“…

            Interessante Darstellungsweise. Ich denke eher, dass das Konzept in seiner angedachten Form nicht funktioniert hat.

            Nicht mehr, und nicht weniger…

        1. hb Beitragsautor

          Das ist ein Dreizehnzöller – das wäre schon ein Wort. Auf dem Radar habe ich den Klopper auch, mal sehen, wie er sich in der Praxis schlägt. Bestellt ist er ohnehin.
          Eigentlich hätte ich aber gerne einen echten Illuminator und nicht ganz so fett.

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  5. Georg K.

    Hallo lieber Reiner,

    was macht hoerwege denn für Modifikationen?

    Interessant wäre auch die analoge Lautstärkeregelung nach der Weiche. Da könnte Holger sein ultimatives Poti-Projekt recyclen.

    Gruß Georg

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    1. Reiner

      Hallo Georg,

      da wurde einmal bei der Stromversorgung angesetzt, also Dioden, Siebkondensatoren und Koppelkondensatoren getauscht, dann wurden die OP-AMPs gegen National Semi LME 49720 getauscht, vor allem um das Rauschen in die Schranken zu weisen. Da zwischen dem direkten Hörvergleich vorher/nacher bei mir seinerzeit natürlich etliche Tage ins Land gingen, ist ein objektiver Vergleich natürlich schwierig, zumal ich dann letztendlich ja nur im Bassbereich operiert habe (teilaktives System). Was das Rauschen anbetrifft, scheints aber schon was gebracht zu haben.

      Die DX 2496 ist nach meiner Meinung schon per se fürs Geld ein echter Kracher mit all den Möglichkeiten, die sie bietet. Ob der Tuning-Aufwand sich gelohnt hat und ob da auch einfachere und kostengünstigere Wege zum Ziel führen, das könnte ja nun mal im Rahmen eines Vergleichs eruiert werden, … und da kann man ja auch ohne jede Schleichwerbung auf die Modifikationen an sich Bezug nehmen
      …also Wissenschaft, die Wissen schafft 😉

      Wie gesagt, ich dachte ich biets einfach mal an…

      Viele Grüße

      Reiner

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  6. Reiner

    kann mich den Respektsbekundungen nur anschließen.

    Ist denn die gute (und zugegebenermaßen) alte Duetta mittlerweile so weit weg vom heute möglichen Referenzstatus? Oder lassen wir uns nur immer wieder durch die vielen Möglichkeiten, mit anderen Chassis auch was Tolles auf die Beine zu stellen, verführen?

    Falls die Option Behringerweiche und Tuningoptionen aufgegriffen werden sollte, da könnte ich aus meinem Fundus ein Hoerwege-getuntes Exemplar für Vergleiche zur Verfügung stellen.
    Bei Interesse gerne melden.

    Gruß

    Reiner

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  7. gino

    ja wäre doch schade drum…man kann ja adapterringe aus schwarzem MDF fräsen damit man andere Chassis einbauen kann…..da lässt sich doch was finden…..ausserdem ist doch dann der ganze Sand im Ofen,wenn sie als Brennholz herhalten soll;)

    Ich finds auch schade, das die Jungs das Projekt aufgeben müssen.

    Aber wie Ales schon sagte, „Besser gar nicht, als halbseiden“

    Gruss Gino

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    1. Alex

      Gino, du oller Resteverwerter…

      Auch ich nehme meinen Hut vor dem Mut, mit dem Ihr eingesteht, das Projekt Proxima, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu Ende führen zu können.

      Besser gar nicht, als halbseiden.

      Gruß Alex.G

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  8. Markus S

    Mach mal ’ne 3-Wege-Nada: Illu-HT, Illu-4- oder 5-Zöller, und irgend einen passenden Bass wirst Du schon auch noch finden.

    Und wenn’s nach mir geht: Passiv- und Aktivweiche.

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  9. Georg S.

    Alle Achtung: An einem Projekt nicht „verbissen“ festhalten, dieses gar aufgeben, an dem man feststellen muss, dass man es nicht zufriedenstellend zuende bringen kann, zeugt von Courage und hohem Verantwortungsbewußtsein. Da kann sich mancher eine Scheibe von abschneiden. Hut ab!

    Georg

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  10. Martin

    Das ist natürlich schade für das Projekt. Die Sicht von A. Bankewitz wäre interessante warum er ausgerechnet diese Treiber in die Runde empfohlen und gegeben hat. Aus der Zeit als er noch seine AB Soundtechnik in Köln hatte (seine Swing 3 steht bei mir immer noch, allerdings im kindersicheren Gewand), glaube ich zu wissen das auch er vernünftige Lautsprecher konstruieren konnte.
    Allerdings glaube ich, dass es auch eine Menge zu lernen gab. So würde mich z.B. interessieren was mit den „dritten“ zwei Ausschnitten im Bassgehäuse geplant war. Waren in dem ursprünglichen Konzept nicht nur zwei Passivmembranen und zwei Treiber vorgesehen? Und was hat das ganze gebracht? Und gerade die Versuche mit dem Mittel-Hochtonteil stell ich mir hochspannend vor. Es wird ja nicht nur Misserfolge, sondern auch Teilerfolge und Erkenntnisse gegeben haben, die sich auf weitere Projekte übertragen lassen. Da könnt ich mir vorstellen das Projekt in „Vasa“ umzubenennen und als Beispiel eines ambitionierten Scheiterns zu dokumentieren. Nicht um sich der Lächerlichkeit preiszugeben (Die, die es besser Wissen und alles ganz anders und richtig gemacht hätten, gibt es immer und hätten auch bei erfolgreichem Abschluss Häme über das Erreichte gegossen.) sondern als Erfahrungsbericht wie man trotz besten Materials und Wissens dennoch nicht den Olymp erreicht.

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    1. Michi_124

      Sehe ich auch so. Ein gut dokumentierter Bericht über die bei der Entwicklung aufgetretenen Probleme verspricht eine lehrreiche Lektüre zu werden: ich freue mich drauf.

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  11. peter

    Sehr sehr schade !
    Aber ich glaube der bedarf an einem Massstab wird so oder so eines
    Tages gedeckt werden muessen.
    Also wird da sicher noch was spannendes kommen.
    Ob man sich mit dem rueckzug der Chassis einen gefallen getan hat ?

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  12. Wolfgang

    Vollaktiv hätte vielleicht das Beste rausgeholt, dann wäre die Proxima aber im Redaktionsalltag keine Vergleichsreferenz zu anderen Passivboxen mehr gewesen – und das war ja ein erklärtes Ziel.

    Wie auch immer, die Tatsache, dass sie bei dem vorhandenen Know-How in der K+T in diesem Zeitraum nicht fertig wurde, ist zumindest für mich eine spannende Erkenntnis im Hinblick die Chassis.

    Grüße

    Wolfgang

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    1. hb Beitragsautor

      Es liegt nicht an den Treibern. Zumindest nicht an deren Qualität. Mehr an einer nicht so optimalen Treiberauswahl. Wie wir mittlerweile wissen, war der 25er Diamant die falsche Wahl, der Mitteltöner auch und, wie es aussieht, das Basskonzept auch ;-). Ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld den einen oder anderen Tipp aus der Praxis zu einer Thiel-Kombi bekommen habe, die wohl die bessere Wahl gewesen wäre, aber ich hab‘ mich halt auch ein wenig nach den Vorgaben des Herstellers gerichtet.
      Passiert nicht nochmal ;-).

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      1. schlaumeier

        Lieber Holger,
        ich war jetzt lange nicht auf deiner Seite. Schön dass die Einsicht doch noch kam.

        Accuton hat kein Interesse am DIY-Markt und die Hersteller die mit diesen Chassis in bezahlten Tests zur Referenz gekürt werden erst recht nicht. Die sitzen jetzt da und lachen sich eins über die DIY-Szene.

        Leider wolltest du damals nicht auf mich hören, als ich euch vor diesem Konglomerat gewarnt habe. Und schade fand ich dass du meine ehrlich gut gemeinten Beiträge einfach gelöscht hast.

        Ich kann meine Identität hier nicht offenbaren, da ich sonst Ärger mit der Industrie bekomme. Aber ich kann versichern, dass schon einige Firmen sehr viel Geld in ähnlichen Projekten versenkt haben.

        Frank Kuhl hat mit seiner Aussage zu DSP absolut recht. Er ist ein Mann aus der Industrie und weis wohin der Zug fährt. Sicherlich wird es auch zukünftig noch Leute geben die Plattenspieler und analoge Boxen an Röhrenverstärkern fahren. Und die werden sich immer noch verdammt cool und und elitär finden. Der Mainstream geht Richtung digital. Das ist nicht mehr aufzuhalten.

        Ein Schlaumeier

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        1. hb Beitragsautor

          Entschuldigung, Thema verfehlt. Setzen, sechs.
          Ich habe oft genug erkärt, warum es eine passive Box sein musste. Und ich kann Accuton/Thiel auf keinen Fall den Vorwurf machen, das Projekt nicht unterstützt zu haben.
          Und abgesehen davon: Wen interessiert bei so etwas schon der Mainstream?

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  13. Mathias

    Das ist wirklich schade, aber so ist der Lauf der Dinge …

    @Frank:
    Ich sach ma: bei so einem Projekt irgendwas vollaktiv regeln das passt meines Erachtens nach sowas von überhaupt nicht.

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    1. Franky

      Das passiv machen zu wollen passt noch viel weniger. So eine Box noch passiv realisieren zu wollen ist im Prinzip „Schwachsinn“. Nur mit Aktivtechnik kann man überhaupt das bestmögliche aus Chassis herausholen. Das das vielen nicht schmeckt und die immer wieder versuchen auf alte Technik zu schwenken kann ich verstehen – ist aber eine Sackgasse und nimmt keine neuen Leute mehr mit. Der Kreis wird kleiner und wird irgendwann in noch kleineren Nischen verschwinden.

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      1. Mathias

        Das ist eine Frage der Philosophie die hinter einem solchen Projekt steht und da erwartet man eben solides, analoges Handwerk und keine aktive Korrektur. Wer so viel Geld für ein paar Boxen ausgeben kann der will es genau so haben.

        Um neue Leute mitzunehmen braucht es auf der einen Seite gerade noch bezahlbare und am anderen Ende wirklich preisgünstige Projekte (CTs eben). Auf eine Nada kann man irgendwie noch sparen und die kickt wirklich Hintern um Hintern. Die Proxima war ein schöner Traum, leider!

        Das sind nur meine 2 €-Ct zum Thema.

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      2. hb Beitragsautor

        Das ist nicht richtig. DSP-Weichen und vollaktive Ansteuerung sind eine Spielart des Themas, mehr nicht.
        Die Realitiät im HiFi-Metier ist nach wie vor passiv. Und gerade diese Box hatte ein Pflichtenheft, das mit DSPs nicht zusammen geht: Wir haben einen relativ universellen Lautsprecher auch für Verstärkertests auch in der „LP“ gesucht, da kann ihc mit aktiv nichts anfangen.
        Abgesehen avon bin ich immer noch der Meinung, dass man eine Box von vornherein mit so wenig Fehlern realisieren sollte, dass eine nachträgliche Korrektur der Schweinereien per DSP nicht erforderlich ist.

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