Retro-Digitaltechnik

Naja, ein bisschen zumindest: Wenn jemand heutzutage einen Player vorstellt, der nur WAV-Daten mit 16 Bit und 44.1 kHz ausschließlich von einem physischen Medium abspielen kann, dann ist das schon irgendwie retro. Klingt nach CD-Player, ist es aber nicht:

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Das ist ein SD-Card-Player vom niederländischen Hersteller EC Designs. Vor Jahren war so etwas mal kurz davor, ein „richtiges“ Audio-Medium zu werden, aber irgendwie ist’s dann unterwegs verhungert. Eigentlich schade, denn hosentaschentaugliche Flash-Medien sind nicht das Dümmste, was man als Speicher für Musikdaten nehmen kann. Und irgendwie isses ja auch ein bisschen Compact-Cassette, und da hängen wir doch alle noch ein wenig dran ;-).

Der Hersteller nimmt für das Gerät 1700 Euro, eine Lautstärkeregelung ist eingebaut, man kann also direkt Endstufen anklemmen (die es passend bei EC Designs auch gibt), steuerbar ist das Ganze per PC oder Mobile-Irgendwas per App.

Wird die HiFi-Landschaft nicht in ihren Grundfesten erschüttern, aber ich hab schon erheblich blödsinnigere Geräte gesehen.

6 Gedanken zu „Retro-Digitaltechnik

  1. Michi_124

    Holger, der um sich greifenden Gedankenlosigkeit, von „physikalischen“ Medien zu sprechen solltest nicht auch Du noch verfallen – bleibe doch besser bei „physisch“… 😉

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  2. jj

    Haben die Lnn-Onkels nicht zuletzt ihre eigenen Laufwerke produziert? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass sie das vorhatten und die Laufwerke auch anderen Herstellern zugänglich machen wollten.

    Der Pegelsteller ist wirklich ein Witz. Meine Vorstufe kann -60 dB und das ist noch zu laut. Zum Glück lässt sich der Vorpegel zusätzlich um 16 dB absenken. Auch 3 dB Schritte sind im lauteren Bereich viel zu grob. Meine Vorstufe macht bis -36 dB 3 dB- und danach 2 dB Schritte und auch das ist noch zu grob.
    Da hätten sich die Holländer die Endstufen sparen können oder gleich eine Vorstufe dazu anbieten sollen.

    Gruß, Jürgen

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  3. hb Beitragsautor

    Warum das Gerät das tut, was es tut, kann ich auch nur vermuten. Bei der Fixierung auf 44/16 drängt sich abseits des Marketing-Geschwurbels auf der Hersteller-Webseite die Vermutung auf, dass hier ein oller NOS-DAC zum Einsatz kommt, der einfach nicht mehr kann. Auf eine gewisse Art und Weise gibt das sogar Sinn. Etwas schwierig erscheint mir der eingebaute Pegelsteller: Eine Abschwächung von maximal -48 Dezibel ist nicht eben „leise“ und bei 3 dB pro Schritt sind das gerade mal 16 Stufen.
    Die Idee mit der Speicherkartei ist aus genannten Gründen richtig, wenn auch die parallel anzusteuernde Compact-Flash-Karte noch viel konsequenter gewesen wäre.
    Ich hab mal auf die Ausstellerliste der High End geguckt, da hab ich die Holländer leider nicht gefunden. Aber vielleicht versuche ich trotzdem mal, so eine Kiste in die Finger zu bekommen.

    Der Grund für Linn, keine Laufwerke mehr einzusetzen dürfte übrigens eher darin zu suchen sein, dass es einfach keine (brauch- und bezahlbaren) mehr gibt.

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  4. Martin

    ein SD-Card-Reader der nur ein Format liest und dafür Hilfe eines weiteren Gerätes benötigt (irgendwas mit phone oder ähpp)…
    Wiviele Hürden muss man sich den bauen um Musik zu höhren?

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    1. jj

      So dumm ist das gar nicht. Da heutzutage ohnehin jeder ständig mit dem Handy rumhantiert, ist es nur logisch, wenn man dieses statt vieler IR Fernbedienungen benutzt. In Zukunft werden wohl alle netzwerkfähigen Geräte, wie z.B. Smart-TV`s per WLAN bedient. Bei ProJect und One For All findet man bereits entsprechendes für Geräte, die eigentlich nur per IR-Fernbedienung zu bedienen sind.
      Dass man sich auf eine max. Auflösung von 16bit / 44,1khz beschränkt, dürfte der begrenzten Speicherkapazität der SD-Card geschuldet sein. Der großen Masse dürfte das reichen, wie auch der Erfolg des Sonos-Systems zeigt. Klanglich dürfte es trotzdem CD-Playern der gleichen Preisklasse und darüber hinaus überlegen sein. M.E. liegt der Schwachpunkt bei CD-Spielern beim Laufwerk, bzw. Speichermedium. Nicht von Ungefähr hat die Firma Linn die Produktion von CD-Spielern zugunsten von Streamingplayern aufgegeben.

      Gruß, Jürgen

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