Ponografie

Okay, dass Neil Young zu den Musikern gehört, die sich relativ ernsthaft ums Thema Klangqualität scheren, ist nicht erst seit dem Erscheinen der von ihm selbst herausgebrachten wirklich ausgezeichnet klingenden „Neil Young Archive Performance Series“ klar.
Das, was da jetzt kommt, das erstaunt aber schon ein wenig: Mit „PonoMusic“ hat sich der gute Neil vorgenommen, nicht nur ein Download-Portal für gut produzierte Musik bester Qualität bereitzustellen, sondern auch gleich den passenden Player anzubieten.pono_556Der Pono Player ist eine Art High-End-iPod, der verschiedene FLAC-Formate bis zu 24 Bit/192 kHz abspielen kann. Es sind 128GB Flash-Speicher an Bord, da passt dann schon das eine oder andere Album drauf.
Das Gerät wird einstweilen, wie man das heutzutage so macht, per Kickstarter-Kampagne finaziert und wäre im Zuge dessen für 200$ zu erstehen gewesen, aber diese Option war bereits wenige Stunden nach dem Launch der Kampagne ausverkauft. Später soll das Gerät für 400$ zu haben sein. Das Generieren der angestrebten 800000$ scheint jedenfalls kein großes Problem zu sein, zwei Drittel davon sind schon nach ein paar Stunden eingegangen.
Für HiFi-Nerds vielleicht noch interessant: Bei der technischen Realisation des Gerätes hat Charles Hansen, kein Geringerer als der Chef von Ayre Acoustics, die Finger im Spiel gehabt.

4 Gedanken zu „Ponografie

  1. Michael

    „When you hear my song now
    you get only 5 %
    You used to get it all now
    you used to feel it all“
    Neil Young, „Driftin back“ auf Psychedelic Pill, 2012

    Mehr braucht man nicht zu sagen zu dem Betrug, den die Musikindustrie an ihren AAC- und MP3-Kunden begeht. Wollen sie/wir es nicht anders?
    @Jochen: Nicht so skeptisch sein, vielleicht bewegt Young etwas. Außerdem gibt es jetzt bereits noch unhandlichere mobile Außenthermometer, mit denen man nicht nur Musik hören, sondern auch fotografieren kann…Menschen, die eben kleine Tablet-Bretter vor ihren Kopf halten.
    Hochauflösende Grüße
    Michael

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  2. Jochen Semler

    Fragt sich, ob am Ende all die Downloads legal wieder nur den Amis zur Verfügung stehen, wie es bei HDtracks war. Und ob der größte Teil der Dateien wieder ohne Liner Notes daher kommen, womit dem Kunden ein wichtiger Bestandteil eines Albums vorenthalten wird.
    Der Pono Player ist ja wirklich ideal für die Hosentasche geformt;) Erinnert mich irgendwie an ein digitales Innen- und Außenthermometer, das es mal bei Aldi für einen Euro zu kaufen gab.

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