Kauft Tuner, Leute

Der UKW-Rundfunk wird überleben. Wieder einmal. Der deutsche Bundestag hat die bereits beschlossene Abschaltung des analogen UKW-Rundfunkempfangs im Jahre 2015 ersatzlos gestrichen.
Wo unsereins als „Analogi“ natürlich nichts gegen hat, gebietet diese Entscheidung doch dem Preisverfall der leckeren alten Tuner-Schätchzen sicherlich Einhalt ;-).„Wir sind den Abgeordneten dankbar, dass sie der Weiterentwicklung der Gattung Hörfunk in Deutschland eine Last genommen und zugleich den Wettbewerb beim Sendernetzbetrieb gestärkt haben.“
Na, wenn er das sagt, der Herr Kovac von der Arbeitsgemeinschaft Privater Hörfunk (APR). Ich schätze ja vielmehr, dass die UKW-Abschaltung nicht läuft, weil die flächendeckende Versorgung der Republik mit Internet-Radio oder DAB+ einfach nicht zu machen ist. Und mit dem Weiterleben von UKW prognostiziere ich dem neulich erst mit viel Tamtam gestarteten DAB+ eine düstere Zukunft.

16 Gedanken zu „Kauft Tuner, Leute

  1. Turner

    Schön zu hören, dass mein betagter aber schön getunter Onkyo Integra T-4711 doch noch eine Weile seinen Dienst verrichten kann. Wäre zu schade um das gute Stück gewesen. Als ich neulich von DAB+ las und feststellen musste, dass das nicht mit DAB kompatibel ist, hab ich mich schon geärgert, wäre doch dann der nette Mini-Receiver von Denon in der Küche schlagartig wertlos geworden …

    PS: auch wenn es hier nicht rein gehört: Holger, wo bleiben die Phono-Igel in der K&T? Oder hab ich was verpasst ??

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  2. Georg Kühner

    Folgende Begenheit hat mich sehr stutzig gemacht.

    Übertragung des SWR aus einem Saal, den ich sehr gut kenne (Schwetzinger Schloss). Ein echter Genuss über UKW!!! Die nehmen dort immer noch echte Neumänner zum Aufnehmen …
    Jedenfalls war gehörte Musikstück auch als Musikstück der Woche zum freien download 128kb…“Qualität“.

    Ich habe nach weniger als einer Minute aufgehört mir das anzutun.
    Die Qualität war im direkten Vergleich ohrenfällig schlechter!

    Grüße Georg

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  3. Georg

    Jaja, die Tuner-Diskussion… Ich hab mal per Satellitenreceiver nachts Sendungen aufgenommen auf Platte, dann im „Wach-Zustand“ über einen hervorragenden DA-Wandler wiedergegeben, um die Sendungen, die mir gefallen, auf Band (Telefunken M15a) zu schneiden. Was da an Qualität durch die Datenreduktion übrig geblieben ist, hat mir die Sache sehr schnell wieder vermießt – mit gutem Equippment hört man eben doch zu deutlich, dass selbst Sender wie NDR Kultur, WRD 3 und so weiter eben nicht für nötig halten, Klangqualität zu bedienen.
    Ich hatte schon manchen McIntosh-Tuner, derzeit aber kein Radio mehr, weil ich über die Qualität eben nicht begeistert bin. Früher hatte ich sogar eine Rotor-Antenne. Mal sehen, ob ich mir die auf das Dach von meinem neuen Haus baue…
    Übrigens, noch eine Anekdote zum Schluß: Letztes Jahr war ich im Konzert im Dom zu Paderborn- Brahms Deutsches Requiem wurde gesungen. Am Ende gabs im Ausgang einen Stand, wo DVBs und DVBc promoted wurden. Dem Studenten, der mich angequatsch hatte mit (sinngemäß)..“Wissen Sie schon das Neueste über Radioempfang und TV in bestmöglicher Qualität?“… Dieser (arme) Mensch hat an dem Abend von mir eine Aufklärung dessen bekommen, was er da wirklich promoted – ich glaube, er hat den Job danach vor lauter Verzweiflung und Durcheinander abgebrochen und macht wieder rechtschaffene Dinge…
    Georg S, Lemgo

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  4. hb Beitragsautor

    DAB+ ist mit AAC und nicht per MP3 codiert. Angeblich geht das bei niedrigen Datenraten etwas besser, aber „gut“ ist natürlich was anderes.

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  5. Thomas

    Mir könnte das ganze ja egal sein, da ich nie Radio höre, aber 72kBit/s?? Das lässt mich förmlich erschaudern..
    Die meisten mp3-Stücke mit 128kbps hören sich ja schon furchtbar an, da mag ich garnicht dran denken, was man uns da aufzwingen wollte..

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  6. hb Beitragsautor

    Kann sein – muss nicht. Tatsächlich ist die Klangqualität von Rundfunksendern und -sendungen sehr unterschiedlich und programm- und tageszeitabhängig. Die Alternative zu UKW kann aber nicht sein, sich mit Digitalgerümpel mit 72kBit/s zufrieden zu geben, wie bei DAB+ durchaus üblich.

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  7. Tom

    Tuner kaufen? -Aber nicht doch! Bei dem zugefunzelten UKW-Band, Dudelfunksendern landauf- und landab, und dem ganzen Optimod/Omnia-Gematsche? Gut, die D-Radios und div. Kulturwellen senden vielleicht noch unkomprimiert, aber dann wars das auch schon. Und bedenken Sie bitte: das meiste was bei den Sendern gespielt wird liegt dort ebenfalls schon datenreduziert auf Festplatte, zudem sind viele Senderzuführungen auch nur noch Digital datenreduziert. Wozu dann noch einen spitzen-UKW-Tuner? Um die MPEG-Artefakte noch besser zu hören? -Nein danke!

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  8. Markus Moser

    Na dass ist mal eine gute Nachricht…….. Da wollte man ein Produkt (Digital) durchboxen, was keiner so richtig wollte, weil die Analogtechnik völlig ausreicht…….. Hurrra meine Revoxtuner dürfen weiter Musik machen…………

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  9. JJ

    Hi Holger,

    bei Deiner Einschätzung bzgl. der Zukunft von DAB+ gehe ich mit Dir Kondom.

    Was den abgebildeten KT1100 angeht: Seinerzeit (und auch heute noch) ein dank Drehko empansstarker und gut klingender Tuner. Trotzdem, hattest Du kein Photo vom emotional anmachenderen Sansui TU 9900?

    Gruß Jürgen

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  10. Georg Kühner

    Balsam auf meiner Seele,

    ich bin Kopfhörer und Tunerverrückt. Wer jemals mit einem Fm2202 oder einem Restek Metric Liveübertragungen oder gute Aufnahmen (gute Antenne vorausgesetzt) gehört hat, weiß dass es nur wenige klangliche Alternativen gibt. Höre am liebsten über Stax Kopfhörer:-))

    Wo ist der Fortschritt?

    Außer bei richtig guten Analogdrehern:-))

    Gruß Georg

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  11. Wilm

    @Thomas Schick:

    Das ist sicher eine erste Orientierungshilfe bei TIC, aber man muss einige Punkte beachten:

    1. Ist das eine US-Seite, die haben ganz andere Empfangsverhältnisse und viele Gräte aus Europa gibts da gar nicht. Z.B. Kenwood KT 6040 oder 6050, die sind beide besser als ein 5020. der 7020 ist in USA ebenfalls unbekannt.

    2. Sind vermutlich deswegen die etwas neueren Digitalgeräte so gut bewertet, weil die stabiler sind, was den technischen Zustand betrifft. Ein L-01T klingt und empfängt echt besser als die meisten Digitalos, bedarf aber eben der Pflege.

    Aber der Kauf eines Tuners ist immer die richtige Entscheidung. Man muss die nur manchmal vor der Frau verstecken, komischerweise mault es da immer, wenn der dritte gleichzeitig im Wohnzimmer auftaucht. ;-))

    Wilm

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  12. Wilm

    Ein weiterer Punkt wird auch immer übersehen:

    Es gibt so dermaßen viele UKW-Empfänger, die man nicht einfach alle ersetzen kann. Da gibt es Weckradios, Küchenradios, Docking-Stationen mit UKW-Empfang, Telefone, Autos,…

    Da kommt man schnell auf beeindruckende Zahlen, wenn man mal zählt. Das kann man als Empfangsbasis nicht ignorieren. Und anders als beim Fernsehen kann man eben nicht ein paar Zusatzempfänger daneben stellen, ein Wualitätsgewinn entsteht ebenso wenig. Da ist DVB-S eher die Alternative..

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  13. Thomas Schick

    Hallo,

    Gute Nachricht.
    Tuner kaufen, jawoll, wurde kürzlich erledigt.

    Einen abgebildeten KT1100 habe ich nicht bekommen, sondern einen Kennwood KT990D.
    Sieht aus wie schwarzer ’stinknormaler‘ Hifi Baustein, für ca 25 Euro aus der E-Bucht ersteigert.
    Na ja, ist schon gut ausgestattet, es ist kein analoger Drehko Tuner, (oh Schande), empfängt mit einer Krokoklemme an der Antennenbuchse.
    Als Berieselungsgerät gedacht, hat es den Platz im ‚großen‘ Audio System gefunden, zum Testen habe ich es dort angeschlossen und der Klang hat mich positiv überrascht. Einen Ballemfänger zum Vergleich habe ich nicht, aber der Tuner gefällt sofort.
    Hm, mal nach dem Gerät näher recherchiert und die Seite: ‚Tuner Information Center‘ gefunden.
    Untertitel ‚Vintage Stereo Tuners‘
    Dort gibt es eine riesige Liste von Tunern, jedes Gerät wird vom Empfang und Klang ausführlich beschrieben. Siehe da, der KT 990D und der Kenwood 5020 und 7020 werden dort, neben den Supergeräten, als klanglich herausragend aufgeführt. Sicher eine sehr gute Hilfe bei der Wahl eines passenden Empfängers.

    Grüße
    Thomas

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