High End 2023 – Aus der Gerüchteküche

Wenn die gewöhnlich gut informierten Quellen richtig liegen, dann gibt’s nächste Woche in der Silbatone-Ausstellung zwei Setups zu hören, von denen mich eines ganz besonders freut: ein Paar früher originaler Lansing Iconics

James Bullough Lansings „Iconic“ gilt als eine der einflussreichsten Lautsprecherkonstruktionen aller Zeiten, war sie doch der Prototyp des großen Zweiwegemonitors mit reflexabgestimmtem 15″-Bass und Hornhochtöner. Eine Konfiguration, die bis zum heutigen Tage im professionellen Bereich verwendet wird.

Die Iconic erschien 1937 und das hier abgebildete Paar durfte ich vor zehn Jahren in den heiligen Hallen von Silbatone bereits hören. Ich erinnere mich gut, ob des erstaunlich modernen Klangbildes äußerst begeistert gewesen zu sein.

Den Bassbereich bedient ein 15″-Tieftöner namens 815 mit 2″-Schwingspule und – natürlich – Feldspulenantrieb. Hinzu gesellte sich ein Druckkammertreiber mit 1 3/4″-Schwingspule und Aluminiummembran namens 801.

Dieser Treiber ist der Urahn aller Altec- und JBL-Einzöller, die 44-Millimeter-Membran ist auch heute noch üblich. Auch hier besorgte ein Elektromagnet das erforderliche Magnetfeld.

Vor dem Treiber verrichtet ein achtzelliges Horn mit einer unteren Grenzfrequenz von 800 Hertz seinen Dienst, weshalb es „808“ heißt. Die Holzausführung eines solchen (die Originale waren aus Metall und mit reichlich Bitumen bedämpft) verrichtet in meinem Standard-Dreiwegerich täglich seinen Dienst und ich möchte es nicht mehr missen.

Das System spielte zwischen 40 Hertz und 10 Kilohertz innerhalb von +/- 2 Dezibel linear, was für eine Konstruktion aus der damaligen Zeit absolut konkurrenzlos war.

Wer noch mehr wissen will, der möge hier weiterlesen – habe ich auch getan ;-).

Und was ist mit dem zweiten Silbatone-Setup? Das spoilern wir hier nicht – lassen SIe sich überraschen…

8 Gedanken zu „High End 2023 – Aus der Gerüchteküche

  1. Joachim

    Ich fände es schön, wenn der Cliffhanger am Ende noch aufgelöst würde – nicht jeder kann zur HighEnd durch die Republik reisen, jetzt wär’s ja auch kein Spoiler mehr …

    Antworten
  2. Rafael

    Ja, das ist keine Verstärkerröhre, sondern die Gleichrichterröhre für das Netzteil für die Feldspule. Ich konnte so eine Iconic mal hören (allerdings nur Mono und mit einem späteren Hochtontreiber). Habe ich sehr gut in Erinnerung. Hoffentlich bleibt der originale Zustand erhalten und es kommt niemand auf die Idee, z. Bsp. die Stoffkabel zu wechseln…Silbatone dürfte es aber wissen…Da werden sich einige Besucher wundern, wie gut dieses mehr als 80 Jahre alte Konstrukt funktioniert…Danke fürs Zeigen.Rafael

    Antworten
  3. Oliver

    +-0,2dB ist da vielleicht doch minimal zu optimistisch. Lansingheritage sagt +-2dB von 40-10000Hz, was aber auch sehr respektabel ist. Ich gebe zu, ich würde da sehr gerne mal Mäuschen spielen. Aber „mal eben“ nach München, um zwei historische Lautsprecher zu hören ist mir dann doch etwas zu sehr drüber. Ich wünsch‘ Dir auf jeden Fall ganz viel Spaß und bin voller Vorfreude auf Deine Berichte hier. LG Olli

    Antworten
  4. Falk

    Ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass die Feldspule auch ein massiver Schritt zur Geldeinsparung war, weil sie gleichtzeitig als Siebdrossel für die verwendeten Verstärker gedient hat.-> teuren Magneten gespart-> Siebdrossel war eh notwendig, weil Kondensatoren mangels Dielektrika mit hoher Permittivität sehr teuer waren.

    Antworten
    1. hb Beitragsautor

      In erster Linie gab’s 1937 noch keine kräftigen Permanentmagneten. Der Alnico-802 kam erst Mitte der Vierziger, wie in dem oben verlinkten Artikel zu lesen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Röhre auf der Box auf das Vorhandensein eines Verstärkers schließen lässt. Das dürfte wohl der Gleichrichter für das Ferldspulennetzteil sein.
      Aber das krieg ich nächste Woche raus :-).

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Oliver Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.