Erstmal auseinandernehmen

Es steht ein Lautsprecherprojekt an, für das es – ich weiß, das mag jetzt überraschend kommen – zwei JBL-Fünfzehner braucht. Ich habe mich für den guten alten 136A entschieden, eine noch etwas extremere Variante dessen, was in meiner 4355 werkelt, und außerdem mit AlNiCo-Antrieb. Der 136A war übrigens die Ur-Bestückung der legendären JBL L300, der Heimversion des Studiomonitors 4333.

Der Eine oder andere wird sich erinnern – ich hatte da mal einen sehr günstigen JBL K130 erstanden, dessen Antrieb mit dem des 136A identisch ist und der deshalb danach schreit, in einen solchen transformiert zu werden. Heute war er dran, die alten Membran samt feststeckender Schwingspule musste weichen:

Die Schwingspule sah eigentlich gar nicht so schlimm aus. Okay, ein bisschen „gekocht“, aber eigentlich fällt nichts auf, was die ziemlich gründliche Blockade im Luftspalt würde erklären können:

In einem sehr erfreulichen Zustand befindet sich das Magnetsystem, zumindest rein optisch. Erst mal möglichen groben Dreck per Staubsauger enfernt, aber viel war da nicht:

Die obligatorische Reinigung des Luftspaltes mit Klebeband förderte auch keine größeren Probleme ans Tageslicht:

Anschließend ein kleiner Check mit meinem neuen Spielzeug, einem ziemlich günstigen Teslameter, das bislang ziemlich plausible und reproduzierbare Werte in diversen Luftspalten ermittelt hat:

Um festzustellen, ob ein Antrieb der Aufmagnetisierung bedarf oder nicht scheint das „Schätzeisen“ durchaus geeignet. Der D130-Magnet sollte eigentlich 1,2 Tesla haben, das hier ist also ein bisschen knapp und sollte mal nachbehandelt werden.

Also: Luftspalt vor dem Eindringen von Ungemach schützen, Messwert dranschreiben und (nicht im Bild) Korb abschrauben.

Jetzt gucken wir mal, was der Fundus für den zweiten Antrieb parat hält, dann gehen die Antriebe auf die Reise zum Fachmann mit der Magnetisiermaschine.

8 Gedanken zu „Erstmal auseinandernehmen

  1. Olli

    Moin Holger :)War beim herausnehmen der Membrane noch der Schaumstoff auf der Polkernbohrung? Ansonsten könnte das der Grund für die festsitzende Schwingspule sein.Gruß Olli

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  2. Rafael

    Servus Holger,da wirst Du Dich an schönen Fotos freuen- lesen ist zumindest bei mir mangels Japankenntnissen schwierig. Ich hab mal versucht, es zu lernen- schaffe ich nicht mehr in meinem Leben. Ein ehemaliger Mitarbeiter hat Swifty mal während eines Japan- Trips besucht und war total begeistert vom Sound. Das Buch ist wie die meisten Stereosound- Ausgaben wunderbar gemacht- Swifty hört übrigens mit einem LP 12 in der Urversion (anscheinend ohne Zarge), mit SME 3009 und ausschließlich Shure V 15 Systemen. Der Typ ist sowas von cool…Schönen Abend,Rafael

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  3. Oliver Imle

    Es werden also die 136er! Sehr schön, bin gespannt. Gerne noch ein wenig Info zu deinem netten Teslameter und wer so was ordentlich aufmagnetisiert. Würde das theoretisch auch mit Schwingspule verbaut gehen?Gruß Oliver

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    1. hb Beitragsautor
      Beim Teslameter guckst du auf das entsprechende Foto und googelst die Typenbezeichnung. Das schaffst du ;-). Meins ist von aliexpress und hat keine 70€ gekostet. Wermutstropfen: Der Messfühler ist rund anderthalb Millimeter dick und passt nicht in jeden Luftspalt. Bei Bässen und 2″-DKT geht’s, ansonsten kommt’s so darauf an.
      Der Magnetiseur ist natürlich der einschlägig bekannte Mann, der gar nichts soo weit von dir entfernt lebt. Der Prozess funktioniert auch bei zusammengebauten Treibern, da ist allerdings das Messen der Feldstärke im Luftspalt schwierig.
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