CES 2014

Das wird der etwas andere Messereport. Bedingt durch den Umstand, dass es um eine Messe geht, auf der ich nicht zugegen bin. Macht aber nichts, der wunderbare Leo Yeh ist ja vor Ort und fotografiert mal wieder the crap out of everything.
Beim Betrachten der Unmengen von Bildern bin ich an ein paar Sachen hängengeblieben, und damit gedenke ich Sie nunmehr zu belästigen. Zuerst mal halte ich das hier für einen äußerst gelungenen Messeauftritt:leo_marten_556(This is definitely the only picture I am taking from you, Leo – I seriously hope you don’t mind)
Das ist offensichtlich der neue Riesentrümmer des schwedischen Lautsprecherherstellers Marten Designs. Ob man das braucht oder nicht sei dahingestellt, aber die konvexe Form der Lautsprechermembranen als Raumakustikelement wieder aufzunehmen, das hat wirklich Charme. Kompliment.

Was Konjunktur zu haben scheint: Papi ist Verstärkerentwickler und will eine zweite Produktlinie etablieren und stellt ganz einfach den Sohn als Hampelmann vor eine virtuelle Zweitfirma. So geschehen bei Hans Ole Vitus (Vitus Audio) und Sohn Alexander Vitus Mogensen (Alluxity) und jüngst auch im Hause D’Agostino. Papa macht seins, Sohneman Bret muss die Zweitmarke ausbaden. Man verzeihe mir den in Sachen Geschmack durchaus zu übertreffenden Hinweis darauf, dass die Amps von D’Agostino junior in Sachen Statur irgendwie Ähnlichkeit mit dem… öhm… Chef… oder so haben.

Pass macht wieder besseres, größeres, neues… was auch immer. Mein Interesse daran ist irgendwie erlahmt. Das Zeug hat den Boden der Realität auch gründlich verlassen und ist jetzt nicht mehr .5, sondern .8. Bravo.

Es gibt ein neues TechDAS-Laufwerk. Kleiner als der Erstling und für normale Menschen vermutlich genau so unbezahlbar wie das dicke Ding (was aber, wenn ich ganz ehrlich bin, ein ziemlich geiler Eimer war).

Carlos Candeias (B.M.C. Audio) baut komische Lautsprecher mit ganz, ganz viel High Tech. Als er neulich bei uns in Duisburg war hat er Dinge von seiner Chassis- und Gehäusetechnologie erzählt, die ich einstweilen noch ins Reich der Fabel verweisen würde. Andererseits ist Carlos kein Schwätzer und nachweislich fähig. Da kommt noch was.

Die Kanadier mit der ausgeprägten Vorliebe für Bambus (Tri Art Audio) habein einen Lautsprecher gemacht. Schräg, aber nicht uncharmant. Und natürlich wird’s keine Sau kaufen.

Totgesagte leben länger. Obwohl: Der italienische Verstärkerhersteller Graaf war nicht nur totgesagt, sondern mausetot. Aber nichts ist für die Ewigkeit.

Westlake? Haben die nicht mal richtig ernste Lautsprecher gebaut? Und jetzt? Kabel-Abstandshalter aus Schaumgummi? Das ist ja mal ne Karriere…

Serge Schmidlins endgeiles Audio Consulting-Zeugs hat den langen Weg aus der Schweiz bis nach Vegas geschafft. Wirkt in dem Umfeld zwar schmerzhaft deplatziert, ist aber trotzdem klasse.

Es gibt neue AMTs von ESS. Hamwa schon für die Klang+Ton versprochen gekriegt.

Retro-Kopfhörer. Früher war halt alles besser.

Russisches Röhrenzeugs. Amtlich. Und vor allem – es gibt einen Deutschlandvertrieb dafür. Ich muss dringend telefonieren.

Boulder erzeugt mal wieder lokale Gravitationsmaxima. Irgendwann wird sich der Raum um eine Endstufe so weit krümmen, dass sie hinter dem Ereignishorizont verschwindet.

Das dicke dCS-Zeugs scheint’s auch in Schwarz zu geben. Wenn digital, dann bitte so. Die können das.

AMG-Plattenspieler mit Zwei-Arm-Basis. Konstruktiv witzig gemacht.

Einer der ganz wenigen richtig fetten Plattenspieler, der bei mir noch sowas wie Begehrlichkeiten weckt: Ginga von Audio Note Kondo.

Keine Ahnung, was das für ein Lautsprecher sein soll. Aber er sieht bescheuert aus und ist damit per Definition erst mal spannend.

Stenheim ist ne relativ neue Lautsprecherbude aus der Schweiz. Ich find’s eigentlich ganz lecker, was die so machen: Viel Aluminium, sehr schlichte Formen – da gibt’s schlimmeres.

Merlin Audio Lab. Sieht fett aus, ist mir persönlich aber ein wenig zu sehr Stealth-Bomber. Aber wenigstens hat’s revolutionary 3D holographic sound. Und außerdem dürfen die mit ner Lumen White Silver Flame spielen. Schweine, die. Ich will auch wieder eine.

Es gibt offensichtlich eine nennenswerte Anzahl von Ultraschall-Plattenwaschmaschinen. Die haben zwar mitunter noch etwas Bastel-Charme, aber das macht’s nicht uninteressanter: klick, klick, klick.

Kuck ma -es tut sich was bei Tri Mei. Sprich: Evolution beim Triplanar-Tonarm. Kohlefaser-Rohr, zwölf Zoll…?

So, das war mein Senf zu den ersten 24 Seiten von Leos Foto-Arie. Mal sehen, ob noch was kommt ;-).

4 Gedanken zu „CES 2014

  1. Hartmut

    Audio Consulting schreibt, sie haben den ersten Trafo-Lautstärkeregler mit Ringkerntrafos.
    Leider hat Tribute Audio http://www.tribute-audio.nl/ so etwas schon lange, und das sogar für einen fairen Preis, ca. 400 EUR/Pr. incl. Schalter. Gehört habe ich sie nicht, meine Erfahrungen beschränken sich auf Stevens+Billington, Audio Consulting, und Slagle/Intact Audio.
    Hartmut

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  2. Markus

    >Keine Ahnung, was das für ein Lautsprecher sein soll. Aber er sieht bescheuert aus >und ist damit per Definition erst mal spannend.

    Der Hochtöner nebst Umgebung sieht nach Lipinski aus.

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