Neues von der Dicken

Nachdem sie jetzt eine ganze Zeit im Dornröschenschlaf verbracht haben, wird es allerhöchste Zeit, „die Dicken“ zu reaktivieren, sprich: meine großen JBL-Monitore wieder mal an den Start zu bekommen. Irgendwie vermisse ich den Druck der vier Fünfzehner und das geht so nicht weiter.

Bei allen unbestrittenen Qualitäten der MalValve-Aktivweiche, mit denen ich die 4355 in den letzten Jahren betrieben hatte, lässt sich eines nicht wegdiskutieren: Die Filtercharakteristik für die Trennung zwischen Bass und dem Rest der Welt passte nicht genau. Sprich: Da gehört ein Filter dritter Ordnung hin und keine Zwölf-Dezibel-Lösung, wie sie mir das Röhrengerät maximal anbietet. Klar hätte ich was Passendes bauen können, aber eigentlich wollte ich keine neue Baustelle, sondern etwas, das zuverlässig und zeitnah funktioniert. Also habe ich kurzerhand eine gebrauchte JBL / Urei 5235 erstanden, eine der amtlichen Aktivweichen für die großen JBLs jener Ära. Ein Blick ins Service Manual offenbart natürlich, dass man das alles viel besser und audiophiler machen kann, aber ich will jetzt einfach was, das sicher funktioniert.

Es gibt für die 5234 / 5235 natürlich passende Filtersteckkarten eigens für die 4355. Die sind jedoch selten und natürlich stecken in meiner neu erworbenen 5235 die falschen Typen:

51-5334 sind 1200 Hz-Filter mit einer Entzerrung für Hörner vom Typ 2380. Spannend, aber nicht das Richtige an dieser Stelle. Die Konversion der Filterplatinen in Richtung 51-5145 allerdings scheint kein großes Problem zu sein.

Alles Wissenswerte zu dem Thema ist hier und hier nachzulesen. Die passenden Kondensatoren sind schon da, auf die richtigen Widerstandswerte warte ich noch.

4 Gedanken zu „Neues von der Dicken

  1. Falk

    Moin Holger,meine Urei ist deutlich ruhiger geworden, nachdem ich mal einen Teil der Elkos auf dem Mutterbrett -insbesondere die netzteilnahen – gegen neue ausgetauscht habe. Die Mopeds waren schon ein wenig trocken geworden.Habe leider verpasst, die Restkapazitäten noch mal nachzumessen.Das ist ein nettes Projekt für einen Samstagnachmittag.Vele GrüßeFalk

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  2. Rafael

    Servus Holger,wie geschildert, ist diese Weiche absolut in Ordnung und . Ja, Textbausteine wie „der riesige Ringkerntrafo versorgt die üppigen Kondensatoren“ treffen nicht zu- aber das Teil ist einfach so gebaut, wie es sinnvoll ist. Rauschen ist bei mir übrigens kein Thema. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Du vom Ergebnis nicht enttäuscht sein wirst- außerdem passt das Teil wunderbar in den historischen Kontext der 43r Serie.Ich habe eine alte Ausgabe der japanischen Stereosound, da wird diese Weiche mit Goldmund, FM, ML und PassLabs- Endstufen gekoppelt- kann also nicht so schlecht sein..Viel Erfolg, Rafael

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  3. Oliver Imle

    Sehr spannend. Bin auf den Prozess und das Ergebnis für Dich sehr gespannt. Hab meine 4430 ja auch zusammen mit der Urei gekauft. Der versierte Vorbesitzer hat die Steckmodule selbst geätzt und bestückt. Funktioniert problemlos, mit den richtigen Kabeln. Aber totenstill ist was anderes. Doch das lässt Platz für Modifikationen und interessante Storys.

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